Zum Hauptinhalt springen

Bremer Ingenieurpreis für Hendrik Boomgaarden

26-Jähriger überzeugte mit Masterarbeit zu mobilen Robotern

Der Emder Hochschulabsolvent Hendrik Boomgaarden ist am Donnerstag für seine herausragende Masterarbeit mit dem Bremer Ingenieurpreis 2022 ausgezeichnet worden. Der 26-Jährige hatte sich mit der Entwicklung eines Computerchips und der Untersuchung befasst, ob die dafür genutzte Technologie die Umgebungswahrnehmung und damit den sicheren und effizienten Einsatz von Robotern optimieren kann. Dieses Thema bearbeitete er bei der Firma Rosen in Lingen, die entsprechende Technologien zum Bau von Inspektionsgeräte einsetzt, mit denen Rohrleitungen auf Beschädigungen untersucht werden. Der vom Kuratorium des Bremer VDI-Bezirksvereins gestiftete und mit 1000 Euro dotierte Preis wurde bei einer Feierstunde im Ecomat Bremen vergeben.

Boomgaarden kommt aus der Krummhörn (Campen) und hat an der Hochschule Emden/Leer den Masterstudiengang Industrial Informatics absolviert. Seine Abschlussarbeit behandelte das Thema „Entwurf und Implementierung eines eingebetteten Stereokamerasystems auf Basis eines System-On-Chip FPGAS“. Hinter dem Begriff „FPGA“ (Field Programmable Gate Array) verbirgt sich eine Methode, bei der digitale Schaltkreise ganz individuell an bestimmte Funktionen - hier bei der Programmierung eines Roboters – angepasst und mit vielen Schnittstellen im System verknüpft werden können. FPGAs sind nahezu frei programmierbar und zeichnen sich zudem durch eine hohe Leistungsfähigkeit aus. In der Masterarbeit wurde diese Technologie angewendet, um die Kameras von Robotern so zu konfigurieren, dass die Wahrnehmung der Umgebung noch genauer und schneller bei der ausführenden Maschine ankommt.

„Für mobile Roboter ist die Fähigkeit der Wahrnehmung der Umgebung von großer Bedeutung, um in unbekannten, dynamischen Umgebungen autonom und sicher agieren zu können“, so Hendrik Boomgaarden. Stereokameras würden in diesem Zusammenhang räumliches Sehen und die Abschätzung von Entfernungen ermöglichen. Der Schwerpunkt seiner Arbeit lag in der Untersuchung, ob FPGA Vorteile bezüglich der Verarbeitungsgeschwindigkeit der Umgebungs-Daten und bezogen auf die Leistungsgewinnung darstellen.

Die Jury begründete ihre Entscheidung besonders mit dem umfangreichen Aufgabenspektrum, das Boomgaarden in der 20-wöchigen Bearbeitungszeit zu bewältigen hatte. Durch sein außerordentlich strukturiertes Vorgehen gelang es ihm, ein komplettes Prototypensystem vom Entwurf bis zur Erprobung in diesem engen Zeitrahmen erfolgreich umzusetzen.

Betreut wurde Hendrik Boomgaarden von Prof. Dr. Dirk Rabe, Dekan des Fachbereichs Technik und Lehrender mit dem Schwerpunkt auf Digitaltechnik. Im vergangenen Jahr wurde bereits eine von Prof. Dr. Sven-Carsten Lange aus der Abteilung Maschinenbau betreute Masterarbeit mit dem Bremer Ingenieurpreis des VDI prämiert. „Dies ist ein deutlicher Ausdruck dafür, dass wir unsere Studierenden auf ihrem Weg zu wissenschaftlich kompetenten Ingenieuren erfolgreich begleiten – und uns hierbei im Wettbewerb mit anderen Hochschulen hervorragend schlagen“, so Rabe.

Die Laudatio auf die Preisträger - neben Boomgarden wurde auch ein Master-Absolvent der Universität Bremen ausgezeichnet – hielt Michael Frieß, Standortverantwortlicher und Leiter Produktion des Mercedes-Benz Werks Bremen. Moderiert wurde der Abend, an dem auch die Studierenden Ines Janssen und Shamsa Hasan von der Hochschule Emden/Lee teilnahmen, von Prof. Dr. Sven-Carsten Lange.

Zurück