MariGreen

Die maritime Wirtschaft im deutsch-niederländischen Grenzraum steht vor besonderen Herausforderungen hinsichtlich ökologischer und umweltrechtlicher Entwicklungen, aber auch ökonomischer Effizienz. 

Vor diesem Hintergrund entwickelt ein Konsortium mit über 50 Unternehmen und Wissenseinrichtungen aus der Region in 12 Innovationsprojekten im Rahmen des Interreg Va Projektes MariGreen Lösungen für

  • Die Stärkung der maritimen Wirtschaft
  • Die Entwicklung einer „grüneren“ Schifffahrt und
  • Die Förderung der Maritimen Vernetzung

Durch die Entwicklung konkreter technologischer und logistischer Innovationen, die die Schifffahrt effizienter und damit zugleich umweltfreundlicher, wirtschaftlicher und sicherer machten, soll die grenzübergreifende maritime Wirtschaft auf die zukünftigen Anforderungen des Umweltschutzes, des Klimaschutzes und der Ressourcen- und Energieeffizienz in der Schifffahrt vorbereitet werden.

Weitere Informationen zu dem Gesamtprojekt sind unter www.mariko-leer.de/projekte/marigreen/ zu finden.
Auch der Fachbereich Seefahrt beschäftigt sich intensiv mit dem Projekt. Mehr Informationen erhaltne Sie hier.
 

Das Hochschulinstitut Logistik stellt zwei der Teilprojekte in den Fokus der aktuellen Forschung:

Das Ziel des Projektes ist es ein möglichst praktikables Konzept zu erstellen, das einen optimalen Trimmzustand in Hinblick auf die Treibstoffreduzierung ermöglicht. Dieses Konzept sollte für alle „sinnvollen“ Ladungszustände Ballastierungsbedingungen enthalten, die zu einem minimalen Treibstoffverbrauch führen.

Die Praktikabilität des Systems stellt dabei eine besondere Herausforderung dar, so dass eine Akzeptanz und Verwendung durch die Besatzung garantiert werden kann. Zusätzlich sollen Randbedingungen, wie z.B. eine ausreichende Stabilität des Schiffes oder die Vermeidung des Eintauchens des Heckspiegels, berücksichtigt werden.

Im Zuge der anschließenden Validierung des Konzeptes im Rahmen von Messfahrten soll zudem untersucht werden, ob die ermittelten Daten auch für eine Prognose der Rauigkeit durch Bewuchs auf der Außenhaut verwendbar sind. Durch den Bewuchs steigt der Treibstoffverbrauch an. Hier gilt es eine Säuberung der Außenhaut sinnvoll zu planen und zu prognostizieren.

Ebenso sind Leistungsverluste am Propeller zu erwarten, wenn er durch Kavitation und Bewuchs eine zu raue Oberfläche bekommen hat. Hier soll mit Hilfe von Akustik an einem Labormodell untersucht werden, ob ein Bewuchs an der Propelleroberfläche akustisch in ein Prognose Modell zur Propelleraufbereitung sinnvoll einbinden lässt.

Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sollen in einem Konzept zur zustandsorientierten Instandhaltung (Condition Based Maintenance) des Systems Schiff als Gesamtheit zusammengeführt werden, um einen für alle Parteien vorteilhaften, nachhaltigen, sicheren und umweltfreundlichen Schiffsbetrieb zu ermöglichen.

Dieses Projekt beschäftigt sich mit der Entwicklung, Simulation und Optimierung einer innovativen, „grünen“ Alternative für den Transport flüssiger Lebensmittel innerhalb Europas. Dazu wird eine Simulationssoftware entwickelt und marktkonform gemacht, die zur Analyse multimodaler, komplexer Logistikprobleme unter Berücksichtigung verschiedener Kriterien (multi-objectiv) genutzt werden kann.

Die Herausforderung hierbei besteht darin, durch eine Fallstudie – hier der Transport flüssiger Lebensmittel in Europa - die Funktionalität des Tools nachzuweisen.

Für den europäischen Markt werden die flüssigen Lebensmittel als Bulkware mit Seeschiffen in zentralen Lagerorten (Antwerpen, Gent und Rotterdam) angeliefert.

Der Transport durch Europa erfolgt überwiegend durch Tankwagen, mit denen die flüssigen Lebensmittel in den betreffenden Regionen in Europa verteilt werden. Daraus resultieren u.a. hohe Kraftstoff- und Frachtkosten. Der große Kraftstoffbedarf ergibt auch einen hohen CO2-Ausstoß.

Im Rahmen des Projektes sollen alternative Supply-Chain-Konzepte - beispielsweise die Vorverteilung mit Küstenmotorschiffen, Weitertransport per Bahn und Endlieferung mit Tankwagen - entwickelt werden und mit Hilfe der Simulationssoftware hinsichtlich der zu erwartenden Marktpotenz analysiert und optimiert werden.


Das Projekt MariGreen wird im Rahmen des INTERREG V A Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des niederländischen Wirtschaftsministeriums (Ministerie van Economische Zaken), des niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr sowie des nordrhein-westfälischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk und der Provinzen Drenthe, Flevoland, Friesland, Gelderland, Groningen, Noord-Brabant und Overijssel kofinanziert. Es wird begleitet durch das Programm-Management INTERREG bei der Ems Dollart Region (EDR).