Alternative Wohn- und Versorgungsformen für ältere Menschen
In einem dreijährigen Forschungsprojekt (2013 – 2016) untersucht die Hochschule Emden/Leer, Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit, die Versorgungsbedarfe und Vorstellungen über das Leben im Alter von älteren Menschen im ländlichen Raum und zugleich die damit verbundenen Anforderungen an die pflegerische Versorgung im Kontext demografischer Entwicklungen. Im ersten Forschungsbereich wurden die Vorstellungen der älteren Menschen im alternativen Wohnangebot zum Leben im Alter ermittelt, welche im Ergebnis u.a. auch Bedarfe und Ansprüche an die professionelle Versorgung beinhalten. Im aktuellen Forschungsschwerpunkt steht eine bedarfsorientierte, gesundheitssensible und -fördernde Personalentwicklung im Fokus des Erkenntnisinteresses. Es werden neben Vorstellungen und gesundheitlichen Bedarfslagen von MitarbeiterInnen in der ambulanten Pflege der unternehmerische Umgang mit diesen und die Effekte veränderter gesundheitssensibler Personalentwicklung untersucht - hier am Beispiel des ambulanten Arbeitsfeldes der Sozialstation im Brookmerland – „ambulant helfen“. Das Untersuchungsinteresse richtet sich hierbei im Wesentlichen auf MitarbeiterInnen, die im Forschungsfeld der alternativen Wohnform tätig sind.
Projektleitung: Prof. Dr. Knut Tielking
Projektkoordinatorin und wiss. Mitarbeiterin: Meike Kittel
Untersuchungsfelder
- Versorgungsangebote in der Region Ostfriesland
- Senioren-Wohngemeinschaften der „Tjücher Mühle“
- Pflegedienst „ambulant helfen“, Marienhafe
- Aufsichtsbehörden
- Entscheidungsträger
Zielsetzungen der Forschungstätigkeit im Feld
- Theoretische Fundierung der Versorgung: z.B. Ansätze von Ganzheitlichkeit (u.a. Sen, Nussbaum)
- Neue Erkenntnisse über Lebensqualität im Alter
- Gesundheitsbezogene Versorgungsbedarfe und Anforderungen
- Versorgungangebote für ältere Menschen im ländlichen Raum
- Bedürfnisse und Möglichkeiten der Leistungsanbieter/ Beschäftigten
- Abbildung aktueller Entwicklungen in der Versorgung u.a. Fachkräftemangel, Arbeitszeitmodelle, Merkmale von WG- BewohnerInnen, Gewalt in der Pflege
- Etablierung der „partizipativen Qualitätsentwicklung“ (Wright, 2010)
- Etablierung der Forschungstätigkeit im Hochschulkontext
Partizipative Qualitätsentwicklung in den Untersuchungsfeldern
- Wöchentliche Meetings, entlang gemeinsam abgestimmter Strukturenzwischen der wiss. Mitarbeiterin und MitarbeiterInnen im Forschungsfeld.
- Prozessbegleitende Evaluation von Entwicklungen und Veränderungen in den Untersuchungsfeldern.
- Entwicklung von praxisrelevanten Methoden (als Erhebungsinstrumente und für die Praxis).
- Personengebundene Aufgabenverteilung sowie Festlegung zeitliche Intervalle im Praxisfeld für die Zusammenstellung projektrelevanter Daten, je nach Strukturebene, z.B. Personalfluktuation, Krankheitstage, Bewohnerstrukturen etc.
- Jeden letzten Mittwoch im Montag findet ein Qualitäts- bzw. Gesundheitszirkel statt mit MitarbeiterInnen aus allen Strukturebenen die im Zusammenhang des alternativen Wohnangebotes tätig sind.
- Einbezug der Bewohner- und MitarbeiterInnen – z.B. zur Bedarfsermittlung über Interviews.
- Zusammenarbeit mit Kooperations- bzw. NetzwerkpartnerInnen.
- Projekttreffen (halbjährlich) zwischen Projektpraxis und wiss. Begleitung.
- Studierendenmeetings im Forschungsfeld.
- Telefonische Gespräche/ Abstimmung nach Bedarf.
- Nutzung gemeinsamer Plattform im Internet bzw. Emailkontakt zum Informationstransfer und zur Übermittlung von projektbezogenen Daten.
Etablierung der Forschung im Hochschulkontext
Vorstellung der Forschung in Seminaren und Forschungswerkstätten
Datum: 04.12.2013
Titel: 1. Forschungsforum an der Hochschule Emden/Leer (ROSIG)
Datum: 02.07.2014
Titel: 2. Forschungsforum an der Hochschule Emden/Leer (ROSIG)
Datum: 03.06.2015 Seminarbesuch
Titel: Führung und Verantwortung in der ambulanten Altenpflege
Datum: 14.10.2015
Titel: Ringvorlesung MA (SAG) Hochschule Emden/Leer
Vorstellungen über das Leben im Alter als (re)konstruierte soziale Wirklichkeit – Was sind eigentlich Vorstellungen und wie können diese entdeckt werden?
Im Rahmen von Seminaren Exkursionen zur Projektstelle
Studiengang: (MA) ‚Soziale Arbeit und Gesundheit im Kontext Sozialer Kohäsion’.
Seminar : ‚Gesundheitsförderung und Prävention im Kontext Sozialer Kohäsion’.
Seminar : ‚Leitung und Verantwortung in non-profite Organisationen’ (Seit 2011 -2014 fünf Besuche der Untersuchungsfelder)
Unterstützung durch studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte seit Projektbeg
- 2013 wiss. Hilfskraft MA 'Soziale Arbeit und Gesundheit im Kontext soziale Kohäsion'
- 2013 wiss. Hilfskraft B.s.C. ‚Medientechnik’
- 2014 – 2015 stud. Hilfskraft BA ‚Soziale Arbeit und Gesundheit’
- 2014 stud. Hilfskraft BA ‚Sozial- und Gesundheitsmanagement’
- 2014 – 2015 stud. Hilfskraft BA ‚Sozial- und Gesundheitsmanagement'
- 2015 wiss. Hilfskraft MA ‚Soziale Arbeit und Gesundheit im Kontext soziale Kohäsion’
Reflexion und Nutzung der Forschungsergebnisse im Praxisteam
Datum: 08.10.2014 Expertentreffen/ Heimaufsicht Landkreis Aurich
Titel: Erste Ergebnisse im Forschungsprozess
Datum: 15.07.2015 Fortbildung Führungskräfte
Titel: Eigenverantwortung- Was bedeutet dieser Begriff für Führungskräfte bei ‚ambulant helfen’?
Datum: 15.09.2015 Fortbildung Team
Titel: Magnetaltenheim- Eine Vision oder Illusion? Überprüfung einer Übertragbarkeit auf die ambulante Altenhilfe im ländlichen Raum - Möglichkeiten, im Forschungsfeld Seminar-, Forschungs-, Bachelor- und Masterarbeiten zu schreiben
Datum: 21.03.2015
Name: Rene Ahlers
Studiengang: Master Soziale Arbeit im Kontext Sozialer Kohäsion
Art der Arbeit : Forschungsbericht
Titel: ‚Wohnen und Leben im Alter. Der Prozess des Umzugs älterer menschen und der Übergang vom Privathaushalt in eine selbstbestimmte alternative Wohnform’
Datum: 01.07.2015
Name: Katrin Jakobi
Studiengang: Soziale Arbeit und Gesundheit
Art der Arbeit: Bachelorarbeit (BA.)
Titel: ‚Wohnen als bedeutsamer Teil von Lebensqualität im Fokus von älteren Frauen – ein sozialraumorientierter Handlungsansatz für die Soziale Arbeit’
Datum: 16.09.2015
Name: Meike Kittel
Studiengang: Soziale Arbeit und Gesundheit im Kontext Sozialer Kohäsion/Vertiefungsrichtung Gesundheit
Art der Arbeit: Masterarbeit (MA.)
Titel: ‚Vorstellungen über das Leben im Alter als (re)konstruierte soziale Wirklichkeit im Fokus von Partizipation’
Öffentlichkeitsarbeit und Publikationen
Teilnahme an Tagungen/ Kongressen/Foren:
1. Datum: 04.12.2013 | Titel: 1. Forschungsforum an der HS Emden/Leer (ROSIG) |
2. Datum: 13.03.2014 | Titel: Kongress Armut und Gesundheit – Berlin |
3. Datum: 14.05.2014 | Titel: Fachtagung „Zwei Dörfer – ein Ziel“ – Norden |
4. Datum: 02.07.2014 | Titel: 2. Forschungsform an der HS Emden Leer (ROSIG) |
5. Datum: 04.02.2015 | Titel: Exkursion Interreg Projekt Vitaldorf der Zukunft 2 |
6. Datum: 06.03.2015 | Titel : Kongress Armut und Gesundheit -Berlin |
7. Datum: 29.10.2015 | Titel: Praxismarkt Hochschule Emden/Leer |
8. Datum: 09.11.2015 | Titel: Fachtagung für die Delegation aus der Volksrepublik China |
9. Datum: 16.11.2015 | Titel: Fachtagung „Belastungen und Ressourcen der Pflegebranche“ |
Presseartikel
15.05.2013
Titel: (Fachbereich SAG – Pressemitteilung) Alternative Wohn- und Versorgungsformen für ältere Menschen - Hochschule Emden/Leer und Pflegedienst „ambulant helfen“ im Brookmerland starten gemeinsames Forschungsprojekt
16.05.2013
Titel: (Ostfriesennachrichten) Studenten nehmen Marienhafer Senioren-WG unter die Lupe Forschungsprojekt: Alltag der Bewohner wird drei Jahre lang wissenschaftlich untersucht – Selbstständigkeit steht im Vordergrund
16.09.2013
Titel: (Ostfriesische Nachrichten) Busemann: Setzt mich auf die Warteliste
05.02.2014
Titel: (Ostfriesischer Kurier – Verlagssonderseite) 15jähriges Jubiläum „ambulant helfen“. Ambulant helfen mit Herz und überzeugendem Konzept
26.05.2014
Titel: (Fachbereich SAG – Pressemitteilung) „Brücken schlagen“ – Gelungene Kooperation zwischen Wissenschaft und Praxis: Studierende der Hochschule Emden/Leer hegen großes fachliches Interesse am Forschungsfeld „Alternative wohn- und gesundheitsbezogene Versorgungsformen für ältere Menschen“ an der „Tjücher Mühle“ in Marienhafe
13.06.2014
Titel: (Ostfriesenzeitung)Hochschule erforscht Senioren WGs –„Tjücher Mühle“ im Blick von Studierenden des Fachbereichs „Soziale Arbeit und Gesundheit“
13.06.2014
Titel: (Ostfriesen Kurier) Studenten untersuchen alternative Versorgungsformen für Ältere
19.06.2015
Titel: (Ostfriesische Nachrichten) Wohnprojekt war in Berlin viel beachtet. Hochschule und Pflegedienst kooperieren.
10.10.2015
Titel: (Ostfriesische Nachrichten) Die älteren Leute waren begeistert. ON-Serie 4: Semere Hadish Belatsa und Okbid Kidane Tweldemedhin aus Eritrea arbeiten in Marienhafe in einer Pflegeeinrichtung
Veröffentlichungen
Tielking, K; Kittel, M. (2015): Gesundheit als gemeinsames Thema für Unternehmensleitung und Mitarbeitende in der ambulanten Pflege- Neue Instrumente zur gesundheitsförderlichen Personalentwicklung in der ambulanten Altenpflege im Fokus der Eigenverantwortung. CD-ROM. Gesundheit Berlin Brandenburg e.V.. Berlin.
Tielking, K.; Kittel. M.; Hentschel, D. (2014): Alternative wohn- und gesundheitsbezogene Versorgungsformen für ältere Menschen im Fokus der Bedürfnisse von BewohnerInnen in Altenwohngemeinschaften. Dokumentation 19. Kongress Armut und Gesundheit – Gesundheit nachhaltig fördern. Langfristig – ganzheitlich – gerecht. CD-ROM. Gesundheit Berlin Brandenburg e.V. Berlin.
Tielking (2014): Alternative Versorgungsformen als Herausforderung für die Pflege In. Impulse für Gesundheitsförderung. Heft 82, 1. Quartal März 2014. 25.