News Fachbereich Technik

Studierende zu kritischem Denken befähigen

Hochschule will neue Fertigkeiten in die Lehre einbauen

Kritisches Denken bereits im Studium vermitteln, um Absolventinnen und Absolventen europäischer Hochschulen gut auf die Herausforderungen des Arbeitsmarktes vorzubereiten: Das ist das Ziel des Projekts „Think4Jobs“. Neben vier weiteren Hochschulen und Universitäten und fünf Arbeitsmarktorganisationen ist auch die Hochschule Emden/Leer an der Umsetzung beteiligt.

Die Fähigkeit des kritischen Denkens soll laut Prof. Dr. Juho Mäkiö, der das Projekt aus dem Fachbereich Technik der Hochschule betreut, als Schlüsselqualifikation vermittelt werden. Dies bedinge nicht nur eine Sensibilisierung der Studierenden, sondern auch der Lehrenden, die diese Fertigkeiten verständlich weitergeben sollen. Das Projektteam hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, innovative Lehrmodule zu entwickeln, um das kritische Denken systematisch zu trainieren.

Wie Mäkiö erläutert, sei diese Fähigkeit immens wichtig, um Studierende auf die Anforderungen des Marktes vorzubereiten. Zudem sei der Begriff trotz des eher negativ behafteten Wortes „Kritik“ mit vielen positiven Vorgehensweisen verbunden. Laut wissenschaftlicher Definition seien damit auch Eigenschaften wie Selbstvertrauen, Offenheit, Kreativität und Wissbegier verbunden“, so der Professor.

Nachdem zu Beginn des Projekts Lehrende und Studierende aller Projektpartner an einer Umfrage teilgenommen haben, wurden im vergangenen Jahr erste Module entwickelt und auch schon an den verschiedenen Hochschulen getestet. Im Juni 2021 fand ein online einwöchiger Workshop, an dem alle Projektpartner – Lehrende sowie Ausbildende aus der Industrie - teilnahmen. „Dabei ging es darum, das eigene konzeptionelle Verständnis von kritischem Denken, die Lehrmethoden zur dessen Vermittlung sowie Bewertung des kritischen Denkens bei Studierenden zu verbessern. Basierend auf den Erkenntnissen aus dem Workshop, wurden Module entwickelt, um die speziellen Fertigkeiten gut zu vermitteln“, so Elena Mäkiö, die das Projekt als wissenschaftliche Mitarbeiterin gemeinsam mit ihrem Mann betreut.

Zwei Wirtschaftsinformatik relevante Module wurden von der Hochschule und dem Leeraner Partnerunternehmen Orgadata entwickelt. Eins bezog sich auf ökonomische Aspekte der industriellen Digitalisierung und das zweite Modul vermittelte das Thema der Entwurfsmuster. Beide Module wurden erstmalig umgesetzt und von Studierenden evaluiert.

Als nächstes steht die Auswertung der Daten aus den Evaluationen und ein weiterer Testlauf mit den neuen Modulen im kommenden Wintersemester an. In der letzten Projektphase soll dann eine größere Studierendengruppe untersucht werden. Die Ergebnisse aus den beiden Semestern werden dahingehend analysiert, wie erfolgreich die Einbindung der Vermittlung kritischen Denkens war.

Das Projekt Think4 Jobs wird durch das Austauschprogramm Ersamus+ gefördert. Neben der Hochschule Emden/Leer sind auch Universitäten, Hochschulen und Partnerfirmen sowie Organisationen aus Griechenland, Rumänien, Portugal und Litauen an dem dreijährigen Projekt beteiligt. Das Gesamtvolumen beträgt rund 400.000 Euro, die Hochschule in Emden ist mit einem Anteil von rund 60.000 Euro dabei.

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