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Wasserstoff-Projekt hat Inseln im Fokus

Foto: Martin Elsen

„H2Watt“ testet Einsatzmöglichkeiten aus Borkum und Ameland

Das Thema Wasserstoff als Energieressource der Zukunft voranbringen: Mit diesem Ziel ist im vergangenen Jahr das deutsch-niederländische Projekt „H2Watt“ gestartet. Wie Wasserstoff-Technologien die Infrastruktur von Städten künftig effizienter und umweltfreundlicher gestalten können, soll dabei zunächst in zwei Testumgebungen betrachtet werden: Auf den Wattenmeer-Inseln Borkum und Ameland.

Für das Projekt haben sich unter der Federführung der MARIKO GmbH aus Leer und des Unternehmerverbandes FME aus Groningen zehn deutsche und niederländische Unternehmen und Einrichtungen zusammengetan, um auf den beiden Inseln so genannte „Reallabore“ einzurichten, in denen die technologischen Möglichkeiten im Zusammenhang mit Wasserstoff in der Praxis getestet werden sollen. Vorgesehen ist außerdem, ein grenzübergreifendes Netzwerk zu bilden, um den Wissenstransfer im Bereich Wasserstoff zu optimieren und Unternehmen dabei zu unterstützen, die Technologien zu integrieren.

Die Hochschule Emden/Leer hat die wissenschaftliche Begleitung für das Projekt übernommen. „Wir entwickeln Anwendungen, die auf die lokalen Begebenheiten auf den Inseln zugeschnitten sind“, erklärt Adenike Bettinger, die das Projekt seitens der Abteilung Naturwissenschaftliche Technik betreut. Die Inseln böten sich zum einen durch ihr abgeschlossenes Versorgungssystem als Pilotumgebungen an. Zum anderen werde vor Ort bereits seit Jahren Solar- und Windkraft genutzt, so dass sich eine Ergänzung mit einem weiteren regenerativen Energiesystem anbiete, ergänzt Prof. Dr Sven Steinigeweg, Vizepräsident für Forschung und Wissenstransfer. H2Watt ist auf eine Laufzeit von zwei Jahren angelegt und weist ein Volumen von 2,2 Millionen Euro auf.

Im Mittelpunkt stehen zunächst zwei Pilotvorhaben: Auf der Insel Borkum, die bis zum Jahr 2030 emissionsfrei werden möchte, ist geplant, die Inselbahn für den Betrieb mit Wasserstoff umzurüsten. Das Team der Hochschule steht dafür im regen Austausch mit der Borkumer Kleinbahn sowie der Nordseeheilbad Borkum GmbH.

Seitens des Fachbereichs Seefahrt und Maritime Wissenschaften bereitet Prof. Kapt. Michael Vahs mit seinem Team wiederum den Bau eines so genannten Wassertaxis für den Inselverkehr vor, das von einer mit Wasserstoff betriebenen Brennstoffzelle ausgestattet ist. Eine Plattform dafür wurde bereits im Projekt MariGreen entwickelt. Ameland plant, den größten Teil des Energiebedarfs künftig aus regenerativen Energien zu decken.  

Da die für die vergangene Woche geplante Kick-off-Veranstaltung für H2Watt aufgrund der Coronakrise nicht stattfinden konnte, werden die Projektbeteiligten ihre aktuellen Forschungsarbeiten in Form einer „digitalen Woche“  auf dem Portal LinkedIn veröffentlichen. Zu sehen sind die Beiträge ab dem 22. April auf dem LinkedIn-Profil des MARIKO unter https://bit.ly/2XPBOGj. Weitere Informationen zum Projekt gibt es unter  https://h2watt.eu/ und unter https://h2watt.eu/h2watt-woche/

Das Projekt H2Watt wird im Rahmen des INTERREG V A Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), des Landes Niedersachsen (Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung) und der Provinzen Drenthe, Friesland und Groningen kofinanziert. Es wird begleitet durch das Programm-Management INTERREG bei der Ems Dollart Region (EDR).

 

 

Foto: Martin Elsen
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