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Hochschule macht Mut zum MINT-Studium

Fünf Abiturientinnen schnupperten in technische Berufe hinein

Junge Frauen zu ermutigen, ihr Interesse an Technik und Naturwissenschaften auch bei der Wahl ihres Studiums zu berücksichtigen, ist das Ziel des „Niedersachsen Technikums“. Auch die Hochschule Emden/Leer hat sich - bereits zum zweiten Mal - an dem landesweiten Praktikumsangebot beteiligt und es diesmal fünf Bewerberinnen ermöglicht, in die unterschiedlichsten technischen Berufsfelder in ostfriesischen Betrieben hinein zu schnuppern. Mit Erfolg: Alle Teilnehmerinnen möchten in diesem Jahr ein so genanntes MINT-Studium, also ein Studium im Bereich Mathematik, Informatik,  Naturwissenschaften oder Technik, beginnen.

Die „Technikantinnen“ verbrachten seit September vergangenen Jahres je vier Tage in der Woche im Betrieb und einen bei Vorlesungen in der Hochschule. Zudem standen Exkursionen und eigene Projekte auf dem Plan. Ihre Eindrücke schilderten die Teilnehmerinnen jetzt bei einer Präsentationsveranstaltung in der Hochschule.

Anna-Lena Scharp aus München hatte von dem Angebot aus der Zeitung erfahren und sich kurzerhand um ein technisches Praktikum beim Volkswagen Werk in Emden beworben. Dort erarbeitete sie ein neues Konzept für den Umgang mit so genannten „Liegenbleiber-Kaufteilen“. Bei der Firma Bünting in ihrer Heimatstadt Leer beschäftigte sich Anna Steuer mit Lösungsansätzen für Designprobleme bei Schaltflächen auf Internetseiten. Sandra Schulz aus Dortmund zog zunächst das Interesse an einem Nautik-Studium nach Ostfriesland. Bei der Papenburger Meyer Werft wechselte sie jedoch kurzerhand in den Informatik-Bereich - und war begeistert. In die raue Nordsee verschlug es Luna Schleuder aus Emden bei der Wiesmoorer Firma Bohlen & Doyen, als sie unter anderem bei der Verlegung von Seekabeln zwischen Offshore-Windparks und dem Festland dabei war. Tina Teuber untersuchte in der Kreisvolkshochschule Norden mit Hilfe eines Schnellkochtopfes, wie sich Kläranlagen optimieren lassen könnten.

 

Prof. Dr. Rüdiger Götting, Dekan des Fachbereichs Technik an der Hochschule Emden/Leer, überreichte den Teilnehmerinnen ihre Zertifikate. Er verglich ihre Entscheidung für die Teilnahme am Technikum mit dem Aufspringen auf einen Zug, dessen weiteren Weg sie nun jede für sich zu meistern hätten. „So ein Projekt ist immer ein Wagnis“, gab Jutta Dehoff-Zuch, Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule, zu bedenken. Für die Region habe sich das „Niedersachsen Technikum“ jedoch als ein echter Mehrwert erwiesen. Es biete zum einen den Teilnehmerinnen die Chance, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Zum anderen biete es Unternehmen die Gelegenheit, potenzielle künftige Mitarbeiterinnen kennen zu lernen und ein neues Konzept bei der Gewinnung weiblicher Fachkräfte zu nutzen. Wie Technikum-Koordinatorin Christel Boven-Stromann sagte, liegen bereits Anmeldungen für das nächste „Niedersachsen Technikum“ an der Hochschule vor. Es startet im September.

Das „Niedersachsen Technikum“ richtet sich an alle (Fach-)Abiturientinnen, die Interesse an Technik, Mathematik, Informatik oder Naturwissenschaften haben. Gefördert wird es vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Landesweit kooperieren zwölf Hochschulen mit regionalen Unternehmen.

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