News Fachbereichs Soziale Arbeit und Gesundheit

Erziehungspartnerschaft in Kindertagesstätten im Fokus

Videogestützte Beratung zur Stärkung der Elternarbeit

Pädagogische Fachkräfte aus verschiedenen evangelisch-lutherischen Kindertagesstätten haben am 08. Juni ihre Ausbildung zu Videoberaterinnen und Berater  beendet. Von Mai 2011 bis Juni 2012  fand diese Fortbildung als Projekt der Hochschule Emden/Leer und der landeskirchlichen Fachberatung und Fortbildung des Diakonischen Werkes für eine Gruppe von 9 pädagogischen Fachkräften aus verschiedenen Kindertagesstätten statt.

„Kindertagesstätten stehen gegenwärtig in neuen pädagogischen Herausforderungen. Für die pädagogischen Fachkräfte ist damit eine stärkere Reflexion ihrer erzieherischen Tätigkeit verbunden. Dies betrifft sowohl die unmittelbare pädagogische Arbeit mit den Kindern als auch die Stärkung der Zusammenarbeit mit den Eltern“, so Prof. Dr. Georg Rocholl von der Hochschule Emden/Leer, der das Projekt gemeinsam mit Doris Sparringa geleitet hat. „Das Projekt nimmt mit videogestützter Beratung die Bildung und Erziehung neu in den Blick. Hier hilft ein ressourcenorientierten Blick auf das Kind, sein Spiel und seine Beschäftigungen.“

Die Fortbildung hatte das Ziel, die pädagogischen Fachkräfte für eine intensivere Arbeit mit den Eltern durch videogestützte Beratung und Begleitung zu schulen. Insbesondere ging es um eine Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den Pädagoginnen in den Kitas und den Eltern.

Die begleitende Fortbildung orientierte sich dabei an den erfolgreichen Prinzipien der Video-gestützten Beratung wie sie vor allem in den Niederlanden und Skandinavien entwickelt wurden (Video-Home-Training, Marte-Meo Konzept) und wenden sie auf pädagogische Fragestellungen für den Elementar- und Primarbereich an. Bei der Wahrnehmung und Stärkung werden die pädagogischen Fachkräfte begleitet, indem Videoaufnahmen aus dem pädagogischen Alltag analysiert werden. Diese Reflexion soll ausschließlich die Ressourcen der beteiligten Personen in den „Blick“ nehmen.

Beim der in der Videoberatung durchgeführten Rückschau werden die gemachten Aufnahmen auf ihren positiven und aktivierenden Aspekte analysiert und die Bildausschnitte so gewählt, dass sie lösungsorientierte Aspekte dieses Verhaltens der Kinder im Zentrum der gemeinsamen Betrachtung stehen. So lernen die pädagogischen Fachkräfte vor allem „gelingende“ Situationen zu reflektieren. Diese „positiven Bilder“ sind die eigentlichen Verstärker und führen zu einer Veränderung auch „problematisch“ erscheinender Alltagssituationen. Die Video-Rückschau und Besprechung der gesehenen Sequenzen hilft die Beziehung zu den Kindern zu festigen und auch gerade bei den Kindern zu stärken, die sie noch nicht ausreichend kennenlernen konnten oder mit deren Verhalten sie Schwierigkeiten haben.

Die Pädagoginnen und Pädagogen präsentierten zum Abschluss der Fortbildung praktische Projekte der Videobegleitung, sowie Reflexionsansätze für den pädagogischen Alltag der Kita. Die Teilnehmer sehen die Methode der videogestützten Begleitung zudem als eine neue Form kollegialer Beratung. Die Projektpraxis habe gezeigt, dass Videoaufnahmen es leichter machen, die Kinder in ihrem Handeln und ihren Bedürfnissen zu verstehen und dazu mit den Eltern noch besser ins Gespräch zu kommen, hieß es aus dem Teilnehmerkreis.

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