News Fachbereichs Soziale Arbeit und Gesundheit

Vorsorge ist das Zauberwort

Hochschule Emden/Leer sucht Partner für Gesundheitsförderung

Mit der Belegschaft steht und fällt ein Unternehmen. Gesunde, motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich in einem Unternehmen wohl fühlen, haben mehr Spaß an ihrer Arbeit, sind weniger gestresst, seltener krank und leisten daher mehr. Ein betriebliches Gesundheitsmanagement, das diese Voraussetzungen schafft, wird daher während eines aktuellen Projekts an der Hochschule Emden/Leer in zwei regionale Unternehmen installiert. Derzeit werden Netzwerkpartner gesucht.

Das Projektteam aus dem Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit arbeitet mit den Unternehmen AG Ems und Frisia Möbelteile GmbH zusammen. „Unser Ziel ist die Entwicklung und Einrichtung einer bio-psycho-sozialen Gesundheitsvorsorge für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beiden betrieblichen Kooperationspartner“, fasst Projektleiterin Prof. Dr. Ruth Haas zusammen. Dies bedeutet, dass gesundheitliche Fragen im betrieblichen Kontext auf körperlicher Ebene betrachtet und die psychischen und sozialen Ursachen und Auswirkungen wie z.B. Stress und Mobbing mit berücksichtigt werden.

Diese Arbeitsweise setzt voraus, dass ein multiprofessionelles Team im ständigen Austausch zusammenarbeitet: Professorin Dr. Ruth Haas ist Diplom-Motologin, Bewegungswissenschaftlerin und Sportpädagogin und leitet zudem den Bachelor-Studiengang Physiotherapie an der Hochschule Emden/Leer. In dem Projekt arbeitet sie mit Diplom-Pädagogin Silke Jakobs, B.A. Physiotherapeut Sven Krügerke, Diplom-Sozialwirt (FH) Andre Schneke sowie B.A. Physiotherapeut und Master of Public Health Helmut Tiemann zusammen.

Professor Dr. rer. pol. Harro Ohlenburg, der das Projekt zusammen mit Professorin Dr. Ruth Haas initiiert hat, ist leider kürzlich verstorben. Der Professor für Betriebs- und Industriesoziologie und ehemalige Rektor der Fachhochschule Ostfriesland hat die Ausrichtung des Projekts maßgeblich beeinflusst.

Um ein optimiertes Gesundheitsmanagement für die beiden Unternehmen zu entwickeln, werden die spezifischen Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermittelt und darauf aufbauend individuelle Maßnahmen und Versorgungsnetzwerke erarbeitet. Die Wichtigkeit des betrieblichen Gesundheitsmanagements wird vom Europäischen Fond für regionale Entwicklung durch eine Förderung des Projekts gewürdigt. Neben der Installation eines betrieblichen Gesundheitsmanagements in den beiden Unternehmen ist ein langfristiges Ziel des Projekts der Aufbau und die Verstetigung eines bio-psycho-sozialen Versorgungsnetzwerkes für Betriebe im Raum Weser-Ems.

Eine systematische Gesundheitsvorsorge in Betrieben trägt langfristig zu mehr und dauerhafter Produktivität und höherer Arbeitszufriedenheit bei. Durch beispielsweise eine geeignete Arbeitsumgebung, gesunde Ernährung, Bewegung und den richtigen Umgang mit psychosozialen Belastungen werden sowohl Wohlbefinden als auch Gesundheit der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen verbessert. Daraus resultieren ein Rückgang der Fehlzeiten, weniger Frühberentungen, größere Motivation und langfristig gesteigerte Produktivität. „Größere Unternehmen beschäftigen bereits oft eigene Gesundheitsmanager, doch kleinere und mittlere Unternehmen können sich diese meist nicht leisten. Hier sind externe Partner gefragt“, erläutert  Professorin Dr. Haas. Gefördert wird ein betriebliches Gesundheitsmanagement auch in der Regel von den Krankenkassen.

Das Projekt läuft bereits seit Ende 2009. Die Phase der Ermittlung der erforderlichen Maßnahmen in den beiden Betrieben wurde vor kurzem abgeschlossen und die Empfehlungen mit den Unternehmen und Angestellten abgestimmt. Es wurde ein „Arbeitskreis Gesundheit“ eingerichtet, der sich aus Vertretern der Geschäftsleitung und des Betriebsrates sowie einem bzw. einer Gesundheitsbeauftragten zusammensetzt. Dazu kommen zwei Projekt-Mitglieder der Hochschule. Dieser Arbeitskreis erfasst jährlich den aktuellen Ist-Zustand im Unternehmen und soll nach Ende des Projekts das betriebliche Gesundheitsmanagement fortsetzen.

Nun sind Netzwerkpartner gefragt: Das Projektteam der Hochschule Emden/Leer sucht Partner, die als Ansprechpartner und Behandler für die Mitarbeiter fungieren können. Das können Physio- oder Ergotherapeuten,  Ärzte, Psychotherapeuten oder Ernährungsberater sein, aber auch Selbsthilfegruppen oder Sportvereine und Fitnesseinrichtungen mit Rehabilitations- und Präventionssportangeboten werden gesucht. Sollten Sie an dem Projekt Interesse haben, können Sie sich mit B.A. Physiotherapeut Sven Krügerke oder Diplom-Sozialwirt (FH) Andre Schneke in Verbindung setzen und nähere Informationen erhalten.

 

Kontakt:  
Prof. Dr. Ruth Haas, E-Mail: ruth.haas(at)hs-emden-leer.de,
Sven Krügerke, E-Mail: sven.kruegerke(at)hs-emden-leer.de,
Andre Schneke, E-Mail: andre.schneke(at)hs-emden-leer.de

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