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Handy und Lego-Roboter „knacken“ den Zauberwürfel

Masterstudent der Hochschule Emden/Leer entwickelte ein spezielles Verfahren

Für die Lösung des bekannten „Zauberwürfels“, einem der beliebtesten Spiele der achtziger Jahre, hat sich der Emder Manuel Janssen, Masterstudent an der Hochschule Emden/Leer, etwas ganz besonders Raffiniertes einfallen lassen: Er löst das Geduldsspiel nicht per Hand, sondern mit Hilfe eines Handys und eines Roboters.

Fast jeder wird sich schon einmal mit der Lösung des Würfels befasst haben. Erfunden hat ihn der ungarische Architekt Ernő Rubik, daher ist er auch als „Rubik’s Cube“ bekannt. Ziel ist es, die äußeren, farbig beklebten Flächen durch horizontales und vertikales Drehen der Ebenen so auszurichten, dass am Ende auf jeder Seite nur eine der sechs Farben zu sehen ist. Die zahlreichen Lösungswege folgen komplexen mathematischen Algorithmen.

Um den „Rubik’s Cube“ möglichst schnell, also in maximal 21 Zügen zu lösen, hat Manuel Janssen eine spezielle Handy-Anwendung („App“) entwickelt. Diese funktioniert wie folgt: Zunächst wird jede Seite des Würfels fotografiert. Dies dient einer Farbanalyse jeder einzelnen Fläche, die dem Handy die Ausgangsposition des Würfels verrät. Anschließend rechnet der Prozessor im Handy aus, wie die einzelnen Ebenen gedreht werden müssen, um zu einer Lösung zu kommen. Mit diesen Informationen steuert er einen Lego „Mindstorm“-Roboter. Der mit kleinen Motoren und vielen „Armen“ ausgestattete Roboter führt die Befehle aus.

„Am Anfang hat es noch sehr lange gedauert, mittlerweile schafft er es in weniger als einer Minute“, sagt Janssen stolz. Sein Lösungsweg war auch Teil seiner Bachelorarbeit im vergangenen Jahr. Inzwischen studiert der 25-Jährige Industrial Informatics und ist zudem wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule Emden/Leer. Bei der Weiterführung seines Würfel-Projektes wird Manuel Janssen seit dem letzten Wintersemester von Moritz Matzick unterstützt, der sich als studentische Hilfskraft um die Optimierung der Software und der mechanischen Abläufe kümmert.

„Diese Arbeit ist eine tolle Sache, da die Inhalte eigentlich schwer vermittelbar sind, durch die praktische Anwendung aber verständlich und anschaulich werden“ sagt Prof. Dr. Gerd von Cölln, der das Projekt von Manuel Janssen als Professor für Elektrotechnik und Informatik an der Hochschule betreut hat. Aus diesem Grund  gibt es in diesem Jahr auch erstmals einen Wahlpflichtkurs an der Hochschule, der auf der Arbeit von Manuel Janssen basiert. Die Nachfrage ist sehr groß. „Für die Lehre ist es einfach ein sehr gutes Thema, da es die wesentlichen Grundthemen der Informatik mit dem Thema Robotik und Automatisierungstechnik verknüpft“, so von Cölln. Zu bestaunen ist das Ergebnis der Arbeit von Manuel Janssen im Internet unter http://www.youtube.com/watch?v=xv8QzhAwNfM und beim Tag der offenen Tür der Hochschule am 15. Juni.

 

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