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Präventionsarbeit live erleben

Studenten der Hochschule Emden/Leer besuchen den Präventionsrat Norden

Aus dem theoretischen Hörsaal hinaus in die praktische Präventionsarbeit – Rund 25 Studenten der Hochschule Emden/Leer haben die Möglichkeit genutzt, hinter die Kulissen der Präventionsarbeit in Norden zu schauen.

Insgesamt drei Tage haben sich die Bachelorstudenten mit dem Thema „Kommunale Suchtprävention“, unter Anleitung von Prof. Dr. Knut Tielking, beschäftigt. „Was für Möglichkeiten gibt es in Norden? Was für Projekte sind kann man auf den Weg bringen?“, erläuterte Prof. Dr. Tielking einige der Fragestellungen, mit denen sich die Studenten der „Sozialen Arbeit“ im Vorfeld beschäftigt hatten. Und damit das Blockseminar nicht zu theoretisch ist, stand außerdem ein Besuch beim Norder Präventionsrat an.

In Empfang genommen wurden die jungen Leute im Hilfeleistungszentrum durch die Geschäftsführer des Präventionsrates, den Leiter des Norder Polizeikommissariats Clemens Heuermann und den Leiter des Fachdienstes Bürgerdienste und Sicherheit der Stadt Norden Uwe Fröbel, sowie den Präventionsratsmitgliedern, dem Leiter des Arbeitsfeldes 4 Jugendkriminalität des Norder Polizeikommissariats Redelf Blum und dem Leiter des Norder Jugendhauses Siegfried Rettcher. Unterstützung hatten sie zusätzlich durch Burkhard Horn, der bei der Landesschulbehörde Osnabrück für die Suchprävention zuständig ist.

Gemeinsam brachten sie den Studenten den Aufbau und die Arbeit des Präventionsrates insgesamt sowie in seinen einzelnen Arbeitsgruppen näher. So sei es nicht möglich, umfangreichere Projekte von heute auf morgen zu realisieren. „Die Arbeit im Präventionsrat ist überwiegend ehrenamtliche Arbeit. Sie benötigt Zeit“, erklärte Fröbel. Zeit, um auf Themen aufmerksam zu machen, sie näher zu betrachten und schließlich auch, um Informationen zu sammeln und Konzepte zu entwerfen. „Man braucht ja erst Fakten, um dann zu handeln.“  Beispielsweise soll künftig in Norden aufgrund der Alkoholproblematik bei Jugendlichen das so genannte HaLT-Projekt durchgeführt werden. „Wir möchten sogar noch weiter gehen und HaLT XXL haben und zwar in der Form, dass wir ein präventives Programm erstellen, das sich mit dem Thema in den verschiedenen Altersstufen und den verschiedenen Personengruppen, die angesprochen werden müssen, kontinuierlich beschäftigt“, sagte Fröbel und erklärte neben diesem langfristig ausgelegten Projekt auch die diversen Aktionen und Arbeitsfelder des Präventionsrates in den letzten Jahren.

„Kräfte bündeln mit einem gemeinsamen Ziel, das ist Präventionsarbeit“, gab Heuermann den Studenten mit auf den Weg. Auch wenn Sozialarbeit und Polizei auf den ersten Blick nicht kompatibel erscheinen würden: „In der Präventionsarbeit steht die Polizei auf der Seite der Sozialarbeit, Kriminalität soll gar nicht erst entstehen“, betonte der Leiter des Polizeikommissariats in seinem Vortrag zum Alkoholmissbrauch bei Minderjährigen im Zusammenhang mit Jugendkriminalität.

Sicherlich sei es schwierig zu bemessen, wie erfolgreich Präventionsarbeit sei, da nicht begangene Straftaten und Rechtsverletzungen nur schwer zu erfassen seien, sagte der Norder Fachdienstleiter. „Wo jedoch aktiv und nachhaltig Präventionsarbeit gestaltet wird, hilft sie, das Bewusstsein zu verändern und die Sicherheit der Menschen zu erhöhen.“

Am Nachmittag standen dann noch ein Besuch im Tagesaufenthalt sowie im Jungendhaus Norden an. Die Studenten hatten auch dabei die Möglichkeit, Einblicke in die verschiedensten Bereiche der sozialen Arbeit zu bekommen, Fragen zu stellen und einfach Informationen über den Arbeitsalltag der Einrichtungen zu bekommen. Abschließend referierte Burkhard Horn zum Thema Suchtprävention an weiterführenden Schulen.

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