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Optimierung von Kläranlagen geht in die nächste Phase

Projekt von Hochschule Emden/Leer und FH Lübeck wird erneut gefördert

Ein von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördertes Gemeinschaftsprojekt der Hochschule Emden/Leer und der Fachhochschule (FH) Lübeck kann jetzt in die zweite Phase gehen. Die DBU wird das Vorhaben mit Fördermitteln in Höhe von 200 000 Euro unterstützen.

Das in der ersten Testphase bereits als erfolgversprechend eingestufte Projekt befasst sich mit der Optimierung des Einsatzes und Verbrauchs von Energie in Kläranlagen. Grundgedanke ist dabei unter anderem, das durch Abbauprozesse im so genannten Faulturm der Anlagen entstehende Biogas an anderer Stelle im System als Energielieferant einzusetzen, also möglichst wenig „Fremdenergie“ zu beziehen. „Der Betrieb von Kläranlagen macht immerhin ein Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland aus“ erklärt Prof. Dr. Sven Steinigeweg vom Emder Institut für Umwelttechnik (EUTEC) an der Hochschule.

Die Idee, das ohnehin entstehende Biogas sinnvoll einzusetzen, gebe es schon länger. Allerdings dürfe der sichere Ablauf der Anlagen keinesfalls durch Tests oder ähnliches gestört werden. Daher habe man beim aktuellen Projekt die Betriebssicherheit stark in den Vordergrund gestellt und mit der FH Lübeck einen sehr guten Teampartner gefunden. Das Forschungsteam dort kann die Ergebnisse, die an der Emder Hochschule mit Hilfe einer speziellen Computersoftware und Messdaten aus den kommunalen Anlagen in Emden und Lübeck erarbeitet wurden, praxisnah an einer Versuchskläranlage im halbtechnischen Maßstab in Reinfeld testen.

Das PC-Programm kann die Abläufe in einer Kläranlage simulieren und beispielsweise Werte berechnen und prognostizieren, die nicht oder nur schwer messbar sind. Das Emder Projektteam hat die Software erweitert und dadurch neue und noch umfassendere Messwerte gewonnen. Auch äußere Störfaktoren wie beispielsweise Starkregen werden bei der Simulation berücksichtigt.

In der dritten Phase des Projekts sollen die Untersuchungsmethoden so verfeinert werden, dass sie in der Praxis bei vielen anderen Anlagen zum Einsatz kommen können. Die Forschungsteams aus Emden und Lübeck hoffen dafür auf eine weitere Förderung durch die DBU. „Wir möchten beispielsweise auch industrielle Kläranlagen untersuchen, bei denen ganz besondere Verschmutzungen anfallen und anderen unsere Erfahrungen zur Verfügung stellen“, so Steinigeweg.

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