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Mit Empathie zur Innovation

Heike Lieke (l.) freut sich über die Unterstützung durch das alte und neue Team der Hochschule in der Bahnhofsmission: Max Simson (oben, v.l.), Martin Behner, Melissa Martignoni Mannel, Angelina Beim, Rika Höpe, Dennis Tobinski und Thies Kolmorgen.

Studierende unterstützen Emder Bahnhofsmission

Was sich hinter dem Begriff „Soziales Unternehmertum“ verbirgt, haben jetzt Studierende der Sozialen Arbeit an der Hochschule Emden/Leer bei der Umsetzung einer kreativen Projektidee bei der Emder Bahnhofsmission gezeigt. Ihr Anliegen: Die Anlaufstelle für Menschen mit unterschiedlichsten Bedürfnissen attraktiver und die verschiedenen Angebote vor allem sichtbarer machen. 

Die Basis für die Entstehung des Projekts wurde in einem Seminar des MeerCommunity Startup Centers an der Hochschule unter der Leitung von Dr. Kai Bruns gelegt. Im Sinne des Studium Generale - der Verankerung nachhaltiger Themen in der Lehre - stand dabei das Thema „Sozial-Digitale Innovationen“ im Fokus. „Ziel war es, unternehmerisches Denken als Zukunftskompetenz zu vermitteln und so Empathiearbeit in die Praxis zu überführen“, so Bruns.

Die Bahnhofsmissionen haben bereits seit einiger Zeit damit begonnen, Herausforderungen im digitalen Bereich in ihre tägliche Arbeit für ihre Klientinnen und Gästen mit aufzunehmen. So gibt es am Emder Bahnhof beispielswiese einen Gäste-PC. Zudem ist das Team in den sozialen Medien aktiv und bietet bei Bedarf Hilfe im Umgang mit dem Smartphone an – dankbar ist man dort aktuell auch für Sachspenden in Form ausgedienter Geräte. „Wir sind seit 2021 einer von 200 digitalen Erfahrungsorten innerhalb der Initiative Digitalpakt Alter“, so Heike Lieke, Leiterin der Emder Bahnhofsmission. Doch auch Menschen, die wohnungslos oder psychisch stark belastet sind, suchen die Ehrenamtlichen regelmäßig auf. „Viele kommen gerne auf einen Kaffee und ein Brot vorbei, und ein bisschen zu quatschen“, so Lieke. Dafür wurde im Rahmen eines Projekts mit der Kunsthalle Emden vor einiger Zeit eine „Klönbank“ aufgestellt, zudem gibt es einen regelmäßigen Spiele-Nachmittag und andere Aktionen.

Interviews, die die Studierenden mit dem achtköpfigen Team führten, zeigten jedoch, dass die Angebote der Bahnhofsmission vielen nicht bekannt sind – oder die Anlaufstelle im Gebäude gar nicht erst gefunden wird. „Wie vielfältig die Angebote der Bahnhofsmission sind, war mir vor unserer Arbeit selbst nicht bewusst“, erklärt Angelina Beim vom Projektteam, das auf Basis der Interviews Lösungsvorschläge erarbeitete. Diese werden nun im Rahmen des Praxissemesters im Studiengang Soziale Arbeit von einer neuen Gruppe Studierender am Bahnhof in Emden umgesetzt.

Eine Idee war es etwa, die Eingangstür der Bahnhofsmission schön bunt und auffällig zu gestalten. Zudem wurde dem Team ein Programm vorgestellt, das dieses bei organisatorischen Dingen - wie etwa der Ablage wichtiger Dokumente und Formulare oder dem Erstellen von Dienstplänen - entlasten soll.

„Es hat wirklich Spaß gemacht und freut uns, dass unsere Vorschläge jetzt in die Tat umgesetzt werden“, so Angelina Beim. Für Heike Lieke ist eine Kooperation mit der Hochschule ebenfalls ein Gewinn - ehemalige Praxisstudierende und eine Praktikantin unterstützen sie und die Ehrenamtlichen derzeit in Form eines Minijobs. „Wir freuen uns über jede Unterstützung – weitere Ehrenamtliche sind gerne willkommen“, so Lieke.