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Volkswirte diskutierten über westlichen Balkan

Albanien, Mazedonien, Bosnien-Herzegowina, Serbien – bestenfalls beim Thema Migration tauchen diese Länder in den Nachrichten auf. Dabei haben sie sich nach dem Wegfall des Sozialismus auf den Weg in die Marktwirtschaft gemacht und sind Beitrittskandidaten zur EU.

Rund läuft es, trotz zeitweise guter  Wachstumsraten, nicht unbedingt. Das zeigte eine Konferenz mit vier Volkswirten, die im Rahmen der Internationalen Woche des FBW Chancen und Probleme dieser Länder beleuchteten. Eingeladen hatte Prof. Dr. Reiner Osbild, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Hochschule Emden-Leer.

Prof. Engjell Pere von der Europäischen Universität Tirana betonte, dass es neben Fortschritten in der marktwirtschaftlichen Umgestaltung Albaniens große Probleme in puncto Korruption und Rechtsstaatlichkeit gebe. Mazedonien sei auf dem Wege der Wettbewerbsfähigkeit schon ein Stück weiter. Die Professorinnen Jelena Trivic und Jelena Poljasevic aus Banja Luka zeichneten ein düsteres Bild eines politisch zersplitterten Bosnien-Herzegovina, das am Tropf des Internationalen Währungsfonds hänge.  Private und öffentliche Verschuldung hätten ein bedrohliches Ausmaß erreicht; der IWF fordere nunmehr schmerzhafte Reformen ein. Will Bartlett von der renommierten London School of Economics warnte vor zu strikten Reformauflagen des IWF für Serbien, da diese die Nachfrageseite der Wirtschaft zu sehr schwächen könnten.

Aus dem letzten Punkt entwickelte sich eine lebhafte Diskussion über die Vorteile angebots- versus nachfrageseitiger Wirtschaftspolitik, an der sich auch einige der knapp 60 Studierenden, die sich eingefunden hatten, beteiligten.

Alles in allem war es eine gelungene Veranstaltung, deren Beiträge im Springer-Verlag veröffentlicht werden. Nebenbei gewann die Hochschule neue Kooperationspartner in Banja Luka und Tirana.

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