Zum Hauptinhalt springen

„Pädagogik vom Kinde aus“

Neues Konzept der Sprachförderung / Fortbildung für pädagogische Fachkräfte von Kindertagesstätten des Landkreises Aurich / Moderatoren für Sprachförderung

 

Aurich/Norden. Die Sprachförderung ist eine zunehmend wichtiger werdende Aufgabe in der Elementarpädagogik von Kindergärten und Kindertagesstätten. Sprache und Kommunikation schaffen neue Zugänge zu den Personen und Sachverhalten der kindlichen Umwelt und sind demzufolge wichtige Erkenntniswege und Impulsgeber für eine aktive Gestaltung der Umwelt. Die Schaffung kommunikativer Anlässe in den pädagogischen Einrichtungen ist dabei die zentrale Orientierung und demzufolge ein „Verstärkung“ für die Kinder, damit sie die Welt der Dinge und Sachverhalte, aber auch soziale Gegebenheiten verstehen und entdecken lernen. Von daher kommt der kommunikativen Gestaltung der Kindertagesstätte eine ganz besondere Bedeutung zu.

Dies will die Fortbildung für 12 pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Kindergärten und Kindertagesstätten des Landkreises Aurich in Angriff nehmen. Die pädagogischen Fachkräfte werden in einer Langzeitfortbildung zu sog. Moderatoren für Sprachförderung ausgebildet.

Durch die Reflexion ausgewählter Alltagssituationen mit Hilfe von Videofeedback lernen die pädagogischen Fachkräfte die Kinder, aber auch sich selbst mit ihren persönlichen Ressourcen kennen. Dabei wird eine „Pädagogik vom Kinde aus“, die die jeweilige Lernsituation der Kinder aufgreift und versucht durch geeignete Anregungen Sprache und Kommunikation zu stärken.

Die Fortbildung hat nicht den Anspruch, ein neues Konzept der Sprachförderung oder Programme auszuarbeiten, sie soll vielmehr die Fachkräfte in den Kindertagesstätten ermutigen, neue Möglichkeiten von Kommunikation und Sprachbegleitung in tagtäglicher Arbeit mit den Kindern zu entdecken und den Kindern als Partner in vielfältigen Situationen zur Verfügung zu stehen. Insofern ist Sprachförderung integriert in den Tagesablauf der des Kindergartens oder der Kindertagesstätte und soll sensibel machen für Sprechen, Kommunikation und Interaktion.

Die Fortbildung ist deshalb auch erfahrungsbezogen angelegt. Durch die Methode des Video Feedbacks wird sie den einzelnen pädagogischen Fachkräften einen Ort der Selbstreflexion anbieten, ihre persönlichen Sprachstil und ihre Ressourcen zu entdecken.

Die Fortbildung orientiert sich an den erfolgreichen Prinzipien der Basiskommunikation und der Video-gestützten Beratung und Begleitung von Bildungsprozessen wie sie vor allem in den Niederlanden und Skandinavien entwickelt wurden (Video-Home-Training, Marte-Meo Konzept).

Die Fortbildung nimmt ausschließlich Ressourcen der beteiligten Personen in den „Blick“. Beim der in der Videoberatung durchgeführten Rückschau werden die gemachten Aufnahmen auf ihren positiven und aktivierenden Aspekte reflektiert und die Bildausschnitte so gewählt, dass sie lösungsorientierte Aspekte dieses Verhaltens der Kinder im Zentrum der gemeinsamen Betrachtung stehen. So lernen die pädagogischen Fachkräfte vor allem „gelingende“ Kommunikation kennen. Diese „positiven Bilder“ sind die eigentlichen Verstärker und führen zu einer Veränderung auch „problematisch“ erscheinender Alltagssituationen. Die Video Rückschau und Besprechung der gesehenen Sequenzen hilft die Beziehung zu den Kindern zu festigen und auch gerade bei den Kindern zu stärken, die sie noch nicht ausreichend kennenlernen konnten oder mit deren Verhalten sie Schwierigkeiten haben. Die Projektpraxis zeigt, dass durch die Videoaufnahmen es leichter möglich, die Kinder in ihrem Handeln und ihren Bedürfnissen besser zu verstehen und dazu mit den Eltern ins Gespräch zu kommen.

Die Langzeitfortbildung wird von der Hochschule Emden/Leer in Kooperation mit dem Landkreis Aurich und der Kreisvolkshochschule Norden durchgeführt. Die Leitung liegt bei Prof. Dr. Georg Rocholl und Doris Sparringa, Bachelor in Inklusiver Frühpädagogik und Heilpädagogischen Fachkraft. Beide sind ausgebildete graduierte VIB Trainer.

 

Zurück