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Forschungsprojekt mit Modellcharakter zur Verbesserung der frühkindlichen Bildung

Vor dem Hintergrund des gesetzlichen Anspruchs auf Kinderbetreuung drehen sich die aktuellen Diskussionen frühkindlicher Bildung zurzeit verstärkt um die Steigerung von Betreuungsquoten. Über diesen quantitativen Aspekt hinaus ist es aber ebenso wichtig, die qualitative Verbesserung der Kinderbetreuung im Blick zu behalten. „Derzeit werden viele neue Krippenplätze eingerichtet“, so Birte Engelberts vom niedersächsischen Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe), „und es wird enorm wichtig sein, die Teams bei diesen Veränderungsprozessen zu begleiten“. Prof. Dr. Martin Stummbaum, Hochschule Emden/Leer, konzipierte deshalb das Projekt „Lernende Kitas“. Es soll erstmals mit der Kindertageseinrichtung „Neue Heimat“ umgesetzt werden. Diese Kita befindet sich in Trägerschaft der Evangelisch-Reformierten Gemeine Emden, vertreten durch Pastorin Reinhild Gedenk.

Anlässlich des Projektstarts fand am Montag, 22. April, eine sehr gut besuchte Kick-off-Veranstaltung statt. Prof. Dr. Martin Stummbaum, Reinhild Gedenk und Kita - Leiterin Gudrun Stomberg erläuterten das Modellforschungsprojekt und seine Bedeutung für die Kita „Neue Heimat“ und die Stadt Emden. „Ich bin dankbar“, betonte Reinhild Gedenk, dass wir uns mit der professionellen Unterstützung der Hochschule zu einer Einrichtung entwickeln, die mit ihrem Bildungsangebot auf die besonderen Herausforderungen des Lebens in diesem Stadtteil gut vorbereitet.“  

Bei der Ausarbeitung und Umsetzung der drei Veränderungsziele wird die Kita Neue Heimat in den folgenden Monaten auf der Inhaltsebene von Prof. Stummbaum sowie zusätzlich auf der Prozessebene von Dr. Claudia Roller, Verwaltungsprofessorin an der Hochschule Emden/Leer, unterstützt und begleitet. Der bisherige Verlauf des Modellprojekts stellt sich als ein gelungenes Beispiel anwendungsbezogener Forschung mit einem hohen regionalen Nutzen dar. „Als Zwischenresümee lässt sich festhalten“, so Prof. Stummbaum, „dass es den pädagogischen Fachkräften und dem Träger der Kita Neue Heimat unter Begleitung und Unterstützung der Hochschule Emden/Leer sehr gut gelungen ist, zukunftsweisende Veränderungsziele zu formulieren.“ Vor dem Hintergrund der knappen Ressourcen und den zugleich hohen Anforderungen an die pädagogische Arbeit in der Kita Neue Heimat stellt er aber auch fest, dass Veränderungsprozesse für Kitas eine hohe zusätzliche Belastung für die pädagogischen Fachkräfte darstellen. „Hier wäre dringend eine angemessenere personelle Ausstattung von Kitas seitens der Kostenträger angezeigt“, meint Prof. Stummbaum.  

Die Evaluation dieses Modellforschungsprojekts erfolgt durch ihn in Kooperation mit dem Institut für Soziale Arbeit, Bildungs- und Sportwissenschaft der Universität Vechta. Im Nachgang zu diesem Modellforschungsprojekts ist geplant, das Angebot der Begleitung und Unterstützung über nifbe Nordwest und das Zentrum für Weiterbildung auch für weitere Organisationen und Einrichtungen in der Region Ostfrieslands zugänglich zu machen.

 

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