Finn Ole Hänsel

Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften

Nautik und Seeverkehr (B.Sc.)

E-Mail: finn.ole(at)haensels.de

Steckbrief

Was hat dir bei der Studiengangs- und Hochschulwahl wirklich geholfen? Waren es deine LehrerInnen, deine Eltern, deine Freunde, Hochschulinformationsportale? Oder etwa doch der umfangreiche Wälzer „Studien- und Berufswahl“ von der Agentur für Arbeit (Ja, wir kennen ihn alle :-) )?

Ich wusste nach dem Abitur überhaupt nicht, wie es nun weitergehen soll. Ich hatte so viele Interessen in so vielen verschieden Gebieten, dass ich mich nicht für einen einzelnen Studiengang entscheiden konnte.

Also habe ich das Internet um Rat gefragt. Habe nach bestimmten Themengebieten gesucht, nach außergewöhnlichen Arbeitsfeldern und nach abwechslungsreichen Studieninhalten. Bis ich schließlich auf Nautik und Seeverkehr gestoßen bin.

Nach anfänglichen Überlegungen habe ich die Hochschule Emden/ Leer kontaktiert und eine Mitarbeiterin der Seefahrtschule um Beratung gebeten. Sie hat mir dabei geholfen meinen Entschluss zu festigen und mich letztendlich an der HS zu bewerben.

Und nun Butter bei die Fische: Warum ist es die Hochschule Emden/Leer geworden?

Nautik und Seeverkehr kann man in Deutschland nur an 6 verschiedenen Standorten studieren. Wismar, Rostock, Flensburg, Bremen, Elsfleth und hier in Leer. Manche Hochschulen bieten intensive technische Vertiefungen an, andere ein Studium komplett auf Englisch. Die einen bestechen mit modernster Technik, die anderen mit erfahrenen Lehrkräften.

Die Seefahrtschule Leer ist eine Verbindung aus all diesen Vorzügen.

Mit erfahrenen und top spezialisierten Professoren und Dozenten, welche zum Großteil alle noch selbst zur See gefahren sind, vereinen sich Wissen und Erfahrung in einer Art und Weise, wie sie für Studenten einfach nur goldwert ist. Modernste Forschungseinrichtungen bieten ein Studium auf hoher wissenschaftlicher Basis und der doch eher kleine Fachbereich sorgt stets für ein schon fast familiäres Gefühl der Zusammengehörigkeit.

Hand aufs Herz: Was treibst du so den ganzen Tag in deiner Kleinstadt Emden oder Leer? Glüht dein Semesterticket schon heiß?

Leer ist eine Stadt, auf die man sich einlassen muss. Idyllisch gelegen ist sie das geschäftige Zentrum der Region.

Neben seiner wunderschönen Altstadt und Hafen ist Leer allgemeinhin auch als Einkaufsstadt bekannt. So kann die Innenstadt mit einer Geschäftsdichte punkten, welche bei Städten ähnlicher Größe ihres Gleichen sucht. Das bunte Treiben in der Innenstadt animiert zum bummeln und Schaufensterbegutachten. Und wenn man eine Pause braucht setzt man sich einfach in eines der zahlreichen, teils uhrig eingerichteten Kaffees und genießt eine Tasse Tee zu frisch gebackenem Kuchen. 

Zahlreiche Parkanlagen und die lange Uferpromenade laden zu  Spaziergängen ein. Abends findet man Unterhaltung im Kino, Theater oder den vielen Kultureinrichtungen der Stadt. Die vielen Kneipen und Pubs laden zum gemütlichen Beisammensein ein und hier und da steigen Partys in der Dorfdisko andern Szeneeinrichtungen.

Also, wer sich die Mühe macht und sich mit der Stadt beschäftigt, wird keine lange Weile verspüren.

Und wenn doch gibt es ja noch das Sportangebot der Hochschule und verschiedenste Aktionen am Campus.

Was fasziniert dich am meisten an deinem Studiengang?

Mein Studiengang begeistert mich jedes Semester aufs Neue mit seiner Vielseitigkeit. Es gibt kaum ein Fach, welches sich dem anderen ähnelt, kaum eine Vorlesung hält keine neuen Erkenntnisse bereit.

Mit unserem neuen Technikum haben wir die Möglichkeit soeben erworbenes Wissen direkt am Modell anzuwenden. Die Professoren nutzen all ihre seemännischen und technischen Erfahrungen, um uns Studenten nicht nur theoretisch, sondern auch praxisnah auf den Arbeitsplatz Schiff vorzubereiten.

Neben den Vorlesungen und Seminaren können wir uns an Forschungsprojekten beteiligen und Informationen aus erster Hand beziehen. Im Simulator trainieren wir Situationen, die wir vorher an der Tafel aufgezeichnet haben. Im Labor stehen Motorenmodelle, an denen sich Bautypen ergründen lassen. Abwechslungsreicher geht es nicht.

Sei ehrlich: Wusstest du vor Studienaufnahme, was du werden möchtest und hast den Studiengang quasi dem Berufsbild entsprechend gewählt? Oder bist du eher froh, wenn du es nach dem erfolgreichen Abschluss weißt? Oder zumindest weißt, was du nicht bis zur Rente machen möchtest?

Nun ja. Bei Nautik verhält es sich ja so. Wer Seefahrt studiert will eigentlich auch zur See fahren. Und jeder der im Rahmen seiner Praxiszeit auf einem Schiff arbeitet, wird schnell merken, ob ihm das Bordleben taugt. 

Mir wurde sehr schnell bewusst, dass klassische Seefahrt nicht meine Zukunft bedeuten wird.

Jetzt, nach Abschluss meines Studiums werde ich ein paar Verträge als nautischer Offizier fahren und mir dann einen Job an Land suchen. Denn das ist ein weiterer Vorteil unseres Studienganges. Nicht nur, dass wir zwischen Frachtschifffahrt, Kreuzschifffahrt, Forschungsschifffahrt, Behördenschifffahrt, etc.  wählen können, auch an Land stehen uns alle maritimen Tore offen. Sei es im Office als Reeder, in der Inspektion als Hafenstaatskontrolleur oder in großen Firmen als maritimer Berater. Seefahrt ist also niemals eine Einbahnstraße.

Jetzt nochmal was für die kreativen Köpfe: Beschreibe deine Hochschule Emden/Leer mit drei Adjektiven.

Innovativ – Kollektiv – Individuell

Fast geschafft… Botschafter aus Überzeugung – Oder warum flimmert dein Gesicht hier über den Bildschirm? Was möchtest du den Interessierten für eine „Botschaft“ verkünden?

Meine Botschaft an euch ist: Nehmt die Studienwahl nicht auf die leichte Schulter. Auch wenn es keine Entscheidung fürs Leben sein muss, ist es trotzdem ein wichtiger Schritt in eurer beruflichen Entwicklung.

Darum nutzt die Angebote zur Studienberatung. Sucht im ersten Schritt gern im Internet, geht auf Messen, lasst euch von Lehrer, Freunden und Familie Tipps geben. Aber nutzt auch immer die Hilfe von Leuten vor Ort. Durch sie habt ihr die Möglichkeit, gezielte Informationen direkt aus erster Hand zu bekommen und auch Dinge zu erfahren, die so in keinem Studienführer stehen. 

Geht auf die Studienberater der Hochschule zu, lasst euch von den Mitarbeitern Informieren und von Studenten direkt aus dem Studienalltag erzählen.

Fächert eure Interessen breit und holt euch genügend Informationen ein, bevor ihr eine Entscheidung trefft. Auch wenn das Bauchgefühl manchmal ein guter Ratgeber sein kann.