Energieeffiziente zukunftsweisende Küstenfischerei

Laufzeit 05/2022 - 05/2023
Fördersumme 282.000 Euro
Förderung durch Europäischer Meeres- und Fischereifonds (EMFF), Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft u. Verbraucherschutz (ML Nds.)
Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Jann Strybny
Projektpartner judel/vrolijk & co. design + engineering

Fischkutter der Zukunft

Wer derzeit die Schlagzeilen über die Küstenfischerei liest, dem könnten Zweifel an der Zukunft dieses Wirtschaftszweiges kommen. Aber wir glauben an die Zukunft der familiengeführten Küstenfischerei undentwerfen einen modernen, sicheren, umweltfreundlichen und bezahlbaren Fischkutter. Der Großteil der deutschen Fischereiflotte ist veraltet; das Durchschnittsalter liegt mittlerweile bei 40 Jahren. In solch alte Kutter lassen sich aber technisch und wirtschaftlich keine klimaneutralen Schiffsantriebe einbauen – und genau an dieser mittel- bis langfristigen Zielvorgabe wird auch die Fischerei nicht vorbeikommen können.

Ergebnisse

Im Rahmen des Projektes wurden über 200 Fischereibetriebe angeschrieben und gezielt ermittelt, welche Vorstellungen die späteren Nutzer von einem modernen Fischereifahrzeug haben. 34 Krabbenfischer vor allem aus dem ostfriesischen Bereich haben sich an der Umfrage beteiligt, dessen Ergebnisse in den schiffbaulichen Entwurf (verantwortet vom Bremerhavener Konstruktionsbüro Judel/Vrolijk) eingeflossen sind. Ausgangspunkt für das Konzept-Design des "Kutters der Zukunft" ist die Rumpfform des klassischen Lübbe-Voss-Kutters. Es ist das Ziel, durch eine angedachte Serienfertigung (mindestens fünf Kutter) und den Verzicht auf individuelle Zusatzwünsche von Fischern die Baukosten so gering wie möglich zu halten.

Entworfenes Konzept-Design

  • Die Maße des Kutters sind: 19,5m lang, 5,90m breit und 2m Tiefgang. Der Kutter ist bewusst groß konzipiert worden, um die Null-Emissions-Antriebstechnik und die nötigen Tankkapazitäten für künstliche Kraftstoffe unterbringen zu können.
  • Das Ruderhaus ist vorne. Die Projektverantwortlichen versprechen sich dadurch mehrere Vorteile: Im Nachtbetrieb werden Blendungen des Schiffsführers durch die Beleuchtung des Arbeitsdecks vermieden. Der Wetterschutz ist auf dem Achterdeck besser. Das Steuerhaus und die technischen Komponenten sind räumlich eng beieinander positioniert. Die Unterkünfte an Bord und der Fischereibetrieb sind voneinander getrennt.
  • Die Unterkünfte sind im Vordeck angeordnet.
  • Der Laderaum soll etwa 330 Standard-Fischkisten umfassen.
  • Das Schiff soll umweltfreundlich mit Methanol angetrieben werden (daher auch der lange Entlüftungs-Mast). Ein Elektromotor mit zwei großen und einem kleinen Stromgenerator (zu- und wegschaltbar) soll in einem gesonderten Raum untergebracht werden. Nach Angaben der Projektverantwortlichen ist Wasserstoff an Bord von Fischereifahrzeugen wegen der zu großen Drucktanks schon aus Platzgründen nicht realisierbar.
  • Die Konzept-Design des Fischkutters ist bewusst multifunktional gehalten, damit das Schiff später vielfältig einsetzbar ist und damit eine bessere Finanzierung möglich wird.

Veranstaltungen / Presse

Adressierte UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs)

Ansprechpartner*innen

Prof. Dr.-Ing. Jann Strybny
Bergmannstraße 36
26789 Leer
Tel. 0491 92817-5040
jann.strybny(at)hs-emden-leer.de

Tammo Lenger
Bergmannstraße 36
26789 Leer
Tel. 0491 92817-5053
tammo.lenger(at)hs-emden-leer.de