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Mit dem Solarboot zur Schule

Projekt der Hochschule unterstützt Kinder in Uganda

Wenn die Kinder und Jugendlichen im kleinen ugandischen Dorf Rutinda am Morgen ihren Schulweg antreten wollen, müssen sie dafür derzeit in einen ausgehöhlten Baumstamm steigen. Der Lake Bunyonyi trennt die jungen Afrikaner von der Insel, auf der die Grund- und auch eine weiterführende Schule stehen. Die Studierenden Henrik Richter-Alten und Christian Arriens haben diese Situation als Herausforderung angenommen: Sie wollen ein Solarboot entwerfen, das gemeinsam mit den Einwohnern vor Ort gebaut werden und einen sicheren und nachhaltigen Transport sicherstellen soll.

Sponsor für das Projekt ist die Firma Hewlett Packard, die sich nach einer europaweiten Ausschreibung und einem Gespräch bei den Solarboot-Meisterschaften in Monaco für das Team der Hochschule Emden/Leer entschieden hat. Für Henrik Richter-Alten ist es der Einstieg in seine Bachelorarbeit. Der 23-Jährige studiert Maschinenbau und Design an der Hochschule Emden/Leer. Arriens studiert im sechsten Semester Energieeffizienz und wird sein entsprechendes Know-How in das Konzept einbringen. „Für unsere Studierenden ist das ein großer Vertrauensvorschuss in ihre Fähigkeiten und natürlich ein ungemein spannendes Projekt“, so Prof. Dr. Matthias Graf, der das Solarboot-Projekt an der Hochschule betreut.

Zur Schule müssen sehr viele Kinder und Jugendliche aus unterschiedlichen Dörfern rund um den See gelangen. Auf der kleinen Insel befindet sich außerdem das nächstgelegene Krankenhaus. Um sich einen ersten Eindruck von den Gegebenheiten vor Ort zu verschaffen, sind Arriens und Richter-Alten für drei Wochen nach Uganda gereist. „Geplant ist, dass möglichst viel des benötigten Materials vor Ort besorgt und das Boot gemeinsam mit Lehrern und Schülern zusammengebaut wird“, so Richter-Alten. Denn die Einwohner sollen auch ohne den Support der Hochschule dazu in der Lage sein, das Solarboot gegebenenfalls zu reparieren oder Teile auszutauschen. Kabel oder Solarmodule könnten durchaus in Uganda erworben werden.

Ihre Eindrücke vor Ort haben die Sicht der Studierenden auf viele alltägliche Dinge verändert, da sie selbst drei Wochen lang in den einfachsten Verhältnissen lebten – vom Essen über die Unterbringung und Einblicke in die Bildungsmöglichkeiten. „Es gibt schon einige Initiativen vor Ort, darauf möchten wir aufbauen“, so Arriens.

Im Konzept würden zunächst einmal Größe und Umfang des Bootes festgelegt wer-den. Mit der Umsetzung und weiteren Bereichen wie etwa eine Qualifizierung von Bootspersonal könne laut Graf als Folgeprojekt von einem neuen Team der Hoch-schule betreut werden.