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Wenn aus „Buddys“ echte Freunde werden

Studierende aus Irland, USA und Kanada am Fachbereich Technik

Sein Start als Austauschstudent in Ostfriesland war für Cian Tiernan zunächst alles andere als schön: Dem 22-jährigen Iren, der eigentlich im Februar in der Abteilung Naturwissenschaftliche Technik an der Hochschule Emden/Leer sein Auslandssemester beginnen wollte, kam kurz zuvor eine Corona-Infektion in die Quere. Dass er im Anschluss trotzdem ein mehr als gutes Semester in Emden verbrachte, hat er vor allem seinem „Buddy“ Henning Maas zu verdanken – und der guten Betreuung seitens des International Office der Hochschule und in seiner Abteilung.

Dort gibt es derzeit einen sehr intensiven Austausch über Ländergrenzen hinweg: Studierende aus Irland, Kanada und Emden nutzen - wie viele ihre Vorgänger - aktuell die Möglichkeit, ihr Wissen im Bereich der Biotechnologie zu vertiefen und dabei zugleich die Besonderheiten des anderen Landes kennenzulernen. Das International Office koordiniert an der Hochschule seit vielen Jahren mit einem engagierten Team die Austauschaktivitäten zwischen Emden und Leer und den zahlreichen Partnerhochschulen und leistet so eine große Unterstützung in den verschiedenen Fachbereichen.

Seit Februar sind Cian Tiernan und Olivia Scott als Austauschstudierende von der Technological University of the Shannon (TUS) aus dem irischen Athlone auf dem Campus in Emden zu Gast. Ihr Aufenthalt wird über das Programm ERASMUS+ gefördert. Die guten Beziehungen zur Partnerhochschule gehen auf eine lange Tradition zurück. Seit vielen Jahren nimmt sich Prof. Dr. Klaus Scharfenberg dieser Aufgabe an. Auf der irischen Seite betreut Dr. Andy Fogarty von der TUS die deutschen Studierenden und kommt zudem regelmäßig für seine Toxikologie-Vorlesungen nach Emden. Den Studierendenaustausch mit Athlone gibt es bereits seit mehr als zehn Jahren. Scharfenberg lernte Andy Fogarty durch das europäische Dozentenaustausch-Programm im Jahr 2008 kennen.

Tiernan absolviert den praktischen Teil seines Auslandssemesters, das zum Pflichtprogramm innerhalb seines Studiums an der TUS gehört, im Labor für Zellkulturtechnik an der Hochschule Emden/Leer. Betreut wird er dabei von Prof. Scharfenberg und der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Sybille Janssen-Weets. Der 22-Jährige studiert Mikrobiologie und hat sich sehr gut in seiner vorübergehenden Wahlheimat eingelebt – so gut, dass er sogar einen weiteren Austausch angeregt hat: Henning Maas, Tiernans „Buddy“ an der Hochschule, half ihm im Februar nicht nur beim Ankommen in Emden, sondern wurde auch sein Mitbewohner auf Zeit und geht ab August selbst für zwei Semester nach Irland. Das Buddy-Programm der Hochschule wird traditionell vom International Office betreut und erleichtert jedes jahr zahlreichen Studierenen den Eisntieg in ihr Austauschsemester.

Dabei belegt Maas ein so genanntes Double Degree-Programm, in dem ihm die Hochschulen in Emden und Athlone jeweils einen offiziellen Bachelorabschluss ermöglichen. Unterstützt wird der 22-Jährige dann wiederum von Cian Tiernan. „Es ist toll, dass wir uns begegnet sind. Ich denke, dass wir auch weiterhin Freunde bleiben werden“, sagt Maas, der sich bereits auf seine Zeit in Irland freut.

Bei Prof. Dr. Claudia Gallert, die mit dem Schwerpunkt Mikrobiologie in Emden lehrt, geben sich ebenfalls zwei Austauschstudentinnen den Staffelstab in die Hand. Olivia Scott, die gemeinsam mit Tiernan im Februar aus Irland an die Hochschule nach Emden kam, wird von der kanadischen Studentin Sandrine Lebel-Beaucage von der Université de Sherbrooke abgelöst. Scott hat wie ihr irischer Kommilitone Vorlesungen in Emden besucht und zudem bei Prof. Gallert und dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Dr. Khaled Blau im DFG-Projekt „SUPERsafe“ mitgearbeitet, das sich mit Antibiotika-resistenten und Toxin-bildenden pathogenen Bakterien befasst. Dazu wurden unter anderem Umweltproben aus der Umgebung entnommen und untersucht. Sandrine Lebel-Beaucage, die über das Programm DAAD Rise Germany nach Ostfriesland kam, wird dies in den kommenden Monaten weiterführen.

Ebenso über das DAAD Rise Internship-Programm ist zu guter Letzt Sydney Miller aus den USA derzeit in der Abteilung N des Fachbereichs Technik. Sie studiert Luft- und Raumfahrttechnik sowie Mathematik an der University of Alabama in Huntsville und wird von den Professoren Walter Neu und Thomas Schüning im aktuellen Hyperloop-Projekt der Hochschule betreut. Konkret bekommt sie dabei spannende Einblicke in die

Forschungsarbeiten zur Wärmeableitung für den Niederdruck-Röhrentransport in Ergänzung zu Magnetschwebetechnik und Aerodynamik beim Hyperloop. „Ich habe eine Leidenschaft für die Forschung“, erklärt sie. Zugute kommen Miller ihre Erfahrungen am Propulsion Research Center ihrer Universität.

„Für die Studierenden ist dies eine tolle Möglichkeit, die Lehre und Forschung in ihrem Bereich in einem anderen Land kennenzulernen und – wie man sieht – sogar internationale Freundschaften zu schließen“, so Prof. Dr. Dirk Rabe, Dekan des Fachbereichs Technik.

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