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Mehr Grünstrom ins Verteilnetz

Forschungsteam aus Emden und Hamburg erhält Förderung

Wie kann man den Anteil erneuerbarer Energien im deutschen Stromnetz erhöhen? Dieser Frage geht in den nächsten drei Jahren ein Forschungsteam der Abteilung Elektrotechnik und Informatik an der Hochschule Emden/Leer nach. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt „ofVerte LeitStand“ mit 1,1 Millionen Euro. Mit im Boot sind die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg sowie EWE NETZ.

Mit dem Einzug der erneuerbaren Energien in die Verteilnetze ist die Herausforderung, diese zu überwachen und steuern, deutlich gewachsen. Die bestehenden Netzleitsysteme müssen dafür erweitert und umgebaut werden. Auch wenn heute von „Smart Grids“ oder auch „intelligenten Stromnetzen“ die Rede ist, im Verteilnetz tappt man bei der tatsächlichen Netzsituation oft noch im Dunkeln, wie Prof. Rolink vom Fachbereich Technik erklärt. „Bisherige Netzleitsysteme waren eher passiv“, so der Professor, der zuvor in der Energiebranche tätig war. „Durch die erneuerbaren Energien ist eine wesentliche aktive, also steuerbare Komponente hinzugekommen.“

Unter dem Titel „ofVerte LeitStand“ wollen Johannes Rolink und der wissenschaftliche Mitarbeiter Philipp Heeren gemeinsam mit den Kollegen aus Hamburg und Oldenburg ein Testsystem entwickeln. Dieses soll ein von Grund auf neu konzipiertes Netzleitsystem unter Einbezug aktueller Technik im Labormaßstab darstellen. „Zur Umsetzung des Systems möchten wir vor allem auf etablierte Produkte und Konzepte aus anderen Bereichen, wie beispielsweise der Industrie, zurückgreifen", betont Heeren, der an einer entsprechenden Auswahl bereits arbeitet.

Die Überwachung, Steuerung und Regelung der Anlage soll während der Projektlaufzeit Aufschluss darüber geben, wie künftige Netzleitsysteme ausgestaltet sein müssen. „Das Besondere ist, dass wir zwar das Stromnetz simulieren, dort aber unsere Erzeugungsanlagen auf dem Campus aktiv einbinden können“, erklärt Rolink. Dafür stehen der Hochschule eine Windkraftanlage, eine Photovoltaikanlage und auch ein Blockheizkraftwerk zur Verfügung.

„Wir verbinden in diesem Projekt zwei wichtige Themen unserer Hochschule: Nachhaltigkeit und den Bereich Automatisierungstechnik“, so Rolink.