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Gelungener Austausch von Kultur und Forschung

Mitarbeiterinnen der Hochschule zu Gast an kolumbianischer Fakultät

Von Emden in die Welt: Adenike Bettinger und Lena Peters, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen der Hochschule Emden/Leer, haben vor Kurzem auf Einladung die kolumbianische Universidad Santo Tomás (USTA) in Villavicencio besucht. Ziel der Reise war es, auf internationaler Ebene Forschungsergebnisse auszutauschen und eine Kooperation aufzubauen.

„Der Auftakt gestaltete sich recht abenteuerlich“, erinnert sich Bettinger lebhaft. Denn gerade am Tag der Anreise der beiden jungen Wissenschaftlerinnen hatte es in der Nähe von Bogota einen Erdrutsch gegeben. Die 80 Kilometer Anfahrt vom Flughafen bewältigte das Taxi in sieben Stunden. Der Organisator des Treffens, Dr. Christian Rojas Reina, hat selbst von Oktober 2006 bis Juli 2013 an der Hochschule Emden/Leer promoviert und infolge dessen die Position als Forschungskoordinator der Fakultät für Umweltwissenschaften an der USTA erhalten. Durch Dr. Rojas kam der Kontakt zwischen der Hochschule Emden/Leer und der Universidad Santo Tomás zustande.

Bettinger und Peters arbeiten in der Abteilung Naturwissenschaftliche Technik des Fachbereichs Technik. Genauso wie diese befasst sich die Fakultät für Umweltwissenschaften der Universidad Santo Tomás mit der Anwendung von wissenschaftlichen und technischen Prinzipien zur Vermeidung schädlicher Umwelteinflüsse. Hierzu zählt auch der Einsatz alternativer erneuerbarer Energie. Lena Peters und Adenike Bettinger gestalteten gemeinsam einen Workshop zum Thema „Research in Environmental Engineering, last developments and perspectives in Germany“ vor einem ausgewählten Publikum mit 30 Teilnehmern. Als einzige deutsche Gäste stellten sie nicht nur die Hochschule, sondern auch den aktuellen Stand der Forschung in Emden sowie in ganz Deutschland im Bereich der erneuerbaren Energien vor. „Die Professoren, wissenschaftlichen Mitarbeiter und Studierenden haben mit ihren zahlreichen Rückfragen reges Interesse gezeigt“, so Peters.

Neben einer Führung über den ersten Campus der Universität wurde den Mitarbeiterinnen auch der moderne Hauptcampus mit seinen Einrichtungen vorgestellt. Die private katholische Universität besteht in Villavicencio erst seit fünf Jahren. Dort berichtete Lena Peters in ihrem Vortrag über ihr aktuelles Forschungsprojekt „Flexibla“, in dem der flexible Betrieb von Biogasanlagen zur Abdeckung des Energiebedarfes untersucht wird. Anschließend präsentierte Bettinger in ihrem Vortrag die beiden Forschungsprojekte „Autoilette“ und „Power-to-Flex“. „Autoilette“ beschäftigt sich mit der Entwicklung einer autarken Toilette. „Power-toFlex“ untersucht mögliche Energiespeichertechnologien. Die Veranstaltung wurde von über 200 Teilnehmern der gesamten Fakultät für Umweltwissenschaften besucht.

Insgesamt zeigte der Austausch mit der Universidad Santo Tomás, dass große Überschneidungen in den Forschungsgebieten zwischen der Universität und der Hochschule Emden/Leer bestehen, wie beide berichteten. Beide Seiten seien sehr an zukünftigen gemeinsamen Forschungsprojekten interessiert. Hierfür durchläuft die Universidad Santo Tomás derzeit einen kolumbianischen Klassifizierungsprozess, um Fördergelder für internationale Projekte zu erhalten. Im Anschluss an diese Klassifizierung sind gemeinsame Projekte geplant.

Den Rückflug über Lissabon konnte Lena Peters wiederum für eine Posterpräsentation zum Thema Biomasse an der renommierten 27th European Biomass Conference & Exhibition (EUBCE 2019) in der portugiesischen Hauptstadt nutzen.