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Social Web im Mittelstand: Mode oder Motor?

Gleich vier Referenten und eine Referentin widmeten sich am vergangenen Donnerstag im Ständesaal der Ostfriesischen Landschaft in Aurich dem Thema „Social Web im Mittelstand“ / Für Unternehmen lohnt die Präsenz im Internet, auch wenn der Erfolg in Euro kaum messbar ist

Die Professoren Dr. Carsten Wilken, Vizepräsident der Hochschule Emden/Leer, und Dr. Henning Hummels, Dekan des Fachbereiches Wirtschaft, hatten drei ihrer Absolventen eingeladen, gemeinsam mit ihnen die verschiedenen Aspekte des Social Web zu erläutern. Den Anfang machte Prof. Dr. Hummels, indem er einen Überblick über verschiedene Möglichkeiten der Internet Kommunikation verschaffte. Denn neben den bekanntesten Anbietern wie facebook und Twitter gäbe es unzählige Möglichkeiten, etwa in Business Communities, Blogs oder Foren, der Öffentlichkeit die eigene Marke zu präsentieren. „Direkte Online Verkäufe spielen bislang eher eine untergeordnete Rolle“, so Hummels.

Im Anschluss erklärte Vanessa Asmus, wie eine optimale Kommunikation aussehen sollte. Wichtig sei es, als Unternehmen den Markt und die Mitbewerber zu beobachten, die Zielgruppe und die eigenen Inhalte klar zu definieren. Die Anrede der Kunden solle persönlich, aber nicht zu überschwänglich sein, außerdem ehrlich, informell und punktuell. Auch mit Kritik am eigenen Unternehmen müsse man umgehen können. Die heutige Projektleiterin der Internetagentur IC Tourismus GmbH in Leer schlägt folgendes vor: „Zuhören, Verstehen, Handeln.“ Dazu gehöre es, konkrete Lösungen anzubieten sowie den direkten Kontakt über Telefon und E-Mail.

Michael Dormann ging auf die Frage ein, ob soziale Netzwerke für die Public Relation von Nutzen seien. Seine Antwort lautet: Ja. Gehörten bis zum Jahr 2000 noch Zeitungen zu den Hauptinformationsquellen, hat sich einer Studie des Allensbach Institutes zufolge zwischen 2004 und 2011 die Zahl der 14 bis 39 jährigen verdoppelt, die gedruckte Medien nicht mehr benötigen. „Bürger und auch Journalisten suchen immer öfter im Netz nach interessanten Informationen“, sagt der Inhaber der henneundei Gbr, einer Gesellschaft für Marketing und Kommunikation. Somit wäre auch PR hier gut positioniert.

Als dritter Absolvent gab Jens Duin einen kurzen Abriss über die technischen Grundlagen des Social Web. Der Geschäftsführer des Internetdienstleisters tridem GmbH: „Wenn es nicht so einfach wäre, Informationen einzustellen und abzurufen, wäre diese Technik kaum erfolgreich.“ Man müsse sich nur überlegen, wie und wo man den Kunden am besten erreiche. Sei es beispielsweise durch mobile Webseiten oder Apps.

Abschließend beschäftigte sich Prof. Dr. Carsten Wilken mit der Frage, ob sich das Engagement im Social Web rechnet. „60 Prozent der Deutschen können den Erfolg nicht messen“, erklärt er. Der Rest gäbe an, mit der Internetaktivität zwar erfolgreich zu sein, inwieweit wüssten sie aber nicht. Zwar könne man Fans und Follower zählen, „in Euro ist der Gewinn jedoch nicht messbar“, so Wilken. Umsatz zu generieren sollte daher nur eines der Ziele sein. Schließlich ginge es ebenso darum, die Bekanntheit zu erhöhen, Kunden zu binden und das eigene Image hervorzuheben. „Das geht aber nur, wenn man es richtig macht.“