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Bildwahrnehmung von Kindern erforschen

Projekt „EBBiK“ an der Hochschule gestartet

Wie erleben Kinder Bilder der Kunst in einer Welt, die zunehmend von digitalen Medien geprägt ist? Dieser Frage gehen seit Kurzem Prof. Dr. Fatma Herrmann vom Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit und die wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. Frauke Gerstenberg in den kommenden drei Jahren nach. In ihrem Forschungsprojekt EBBiK (Entwicklung von Bildfähigkeit als Bildungsauftrag in der Kindheitspädagogik) möchten sie die Wahrnehmung der Jüngsten unter die Lupe nehmen. Unterstützt wird das Vorhaben von der studentischen Hilfskraft Eileen Tschinke, die derzeit an der Hochschule Emden/Leer studiert.

Fatma Herrmann lehrt im Studiengang Kindheitspädagogik unter anderem mit den Schwerpunkten kulturelle und ästhetische Bildung in der Sozialen Arbeit. Frauke Gerstenberg hat bereits seit 2011 an der Alice Salomon Hochschule Berlin und der Universität Hildesheim in verschiedenen qualitativen Forschungsprojekten gearbeitet, für die eine offene Herangehensweise im Forschungsprozess zentral war. Auch im Projekt EBBiK soll mit qualitativen Forschungsmethoden gearbeitet werden.

Dies bedeutet, dass die Forscherinnen Bildgespräche mit Kindern in Kitas führen und dabei Einrichtungen im ländlichen und städtischen Raum berücksichtigen. Die zu untersuchende Zielgruppe sind Kinder im Alter von etwa vier bis fünf Jahren. An den bildgestützten Gruppendiskussionen können Kinder teilnehmen, die sich für die Thematik interessieren.

„Es ist zu beobachten, dass analoge Bilderwelten zunehmend von digitalen Medien vereinnahmt werden“, erklärt Herrmann. Dies habe zur Folge, dass mediale Darstellungsformen und Inhalte nicht nur die Alltagserfahrungen von Kindern, sondern auch ihren Zugang zu Bildern prägen. Daher sollen in der Studie ausgewählte Kunstwerke gemeinsam mit Kindern im Rahmen dieser Gruppendiskussionen betrachtet werden. Eine zentrale Bedeutung wird hierbei laut Herrmann der Entwicklung einer so genannten „Bildfähigkeit“, d.h. der Anregung einer flüchtigen zugunsten einer Tiefen-Wahrnehmung, zugeschrieben. Auch wird untersucht, wie hierbei Formen der kollektiven Bilddeutung und Erzählstrategien von Kindern in der Praxis von Kindertageseinrichtungen aussehen.

Auf diese Weise möchten Herrmann und Gerstenberg herausarbeiten, wie sich Kinder den Bedeutungsgehalt von Bildern der Kunst erschließen und sich anhand ihrer Vorgehensweise ihre Bildfähigkeit ausprägt. „Ziel der Studie ist es, Erkenntnisse über kindliche Rezeptionsweisen von Bildern der Kunst zu gewinnen und damit zum Diskurs ästhetisch-kultureller Bildungsforschung in der Kindheitspädagogik beizutragen“, erklärt Gerstenberg.

„Es interessieren uns besonders Einrichtungen, die Kindern Raum für ihre eigenen Ausdrucksweisen geben wollen und ihnen ermöglichen möchten, an Prozessen ästhetischer Erfahrung teilzuhaben“, ergänzt Gerstenberg. Emder Kitas, die also an einer Kooperation mit dem Forschungsprojekt interessiert sind, können sich gern beim Forschungsteam EBBiK melden.

Gefördert wird das Projekt innerhalb des Programms „Professorinnen für Niedersachsen“, welches das niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur aus Mitteln des Niedersächsischen Vorab zur Verfügung stellt

Kontakt:

Prof. Dr. Fatma Herrmann: fatma.herrmann(at)hs-emden-leer.de

Dr. Frauke Gerstenberg: frauke.gerstenberg(at)hs-emden-leer.de

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