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Im Denkraum Theorie und Praxis kreativ verbinden

Studierende nutzten Austausch mit Emder VW Managern

Fruchtbaren Input gab es in der vergangenen Woche im neuen „Denkraum“ an der Hochschule Emden/Leer: Studierende des Masterstudiengangs Maschinenbau tauschten sich dort mit zwei Vertretern von Volkswagen in Emden über die Organisation von Produktionsabläufen aus.

Die Studierenden hatten im Sommersemester im Studienmodul Business Engineering eine vom Produktionssystem des Werkes gestellte Aufgabe bearbeitet und konnten nun - endlich wieder einmal in Präsenz - ihre jeweiligen Ergebnisse vorstellen. Konkret wurde die Frage bearbeitet, wie es gelingen kann, die Interessen aller Beteiligten zu berücksichtigen, wenn neue Prozesse mit der zukünftigen Produktion von Elektrofahrzeugen implementiert werden. Die Studierenden hatten dabei Muster des Business Engineering und des visuellen Lernens angewendet, um neue Vorgehensweisen für die Inbetriebnahme der Produktion zu entwerfen.

Hinter dem „Denkraum“ verbirgt sich ein neuer Arbeitsbereich an der Hochschule, den Prof. Dr. Monika Blattmeier ins Leben gerufen hat. Sie möchte dort Studierende aus allen Fachbereichen zum freien und kreativen Lernen und Arbeiten inspirieren. Dies war im vergangenen Jahr bedingt durch die Corona-Pandemie noch nicht möglich. „Der Denkraum soll verschiedenen Disziplinen die Möglichkeit geben, fremde Perspektiven zu suchen, das Spezifische des eigenen Fachs zu erkennen und weiterzuentwickeln“, erklärt Blattmeier, die seit drei Jahren in der Abteilung Maschinenbau des Fachbereichs Technik lehrt. Denken könne dabei im Kontakt mit anderen erfolgen, aber auch allein. „Platon beschrieb das Denken als ein ,Gespräch der Seele mit sich selbst‘ – und durch die Reflexionsprozesse können sich im Denkraum auch Bewusstsein und Wahrnehmung entwickeln“, so der Wunsch der Professorin. Der Raum biete dafür nicht eine soziale gemeinsame Umwelt, basierend auf digitalen Medien und weiteren Lernmaterialien. 

Die VW-Führungskräfte Helmut Jakobs und Jens Janssen und auch die Studierenden waren überrascht über den Wert der Konzepte, die trotz beschränkter Kontakte infolge der Corona-Verordnung im Laufe des vergangenen Semesters entstanden waren. „Beide Seiten haben voneinander gelernt, als sie die jeweils andere Perspektive einnehmen und eine komplexe reale Welt auf das Wesentliche reduzieren konnten“, so Blattmeier. Auch zukünftig soll der Raum für das gemeinsame Lernen von Unternehmen und Studierenden zur Verfügung stehen. Insbesondere möchte der Raum dazu einladen, geistige Freiheit zu atmen und über disziplinäre Grenzen hinweg zu denken. Möglicherweise gelingen auch sinnliche Wahrnehmungen im Maschinenbau. 

Weitere Informationen zum Denkraum gibt es unter https://bit.ly/3l0Rcew.

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