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HILOG forscht für grüne Schiffslogistik

Die maritime Branche bei dem Wandel hin zu einer effizienteren, umweltfreundlicheren und nachhaltigeren Schifffahrt zu unterstützen – das ist das Ziel des deutsch-niederländischen Projekts „MariGreen“ (Maritime Innovations in Green Technologies). Auch die Hochschule Emden/Leer beteiligt sich als einer von 59 Projektpartnern an dem innovativen Vorhaben.

Während der Auftaktveranstaltung zu „MariGreen“, zu der im Januar rund 150 Teilnehmer in das Maritime Kompetenzzentrum (MARIKO) in Leer kamen, wurden die Inhalte des Projekts vorgestellt. Es ist aufgeteilt in zwölf Teilprojekte, die wiederum vier Themenschwerpunkten zugeordnet sind. Seitens der Hochschule sind der Fachbereich Seefahrt, aber auch das Hochschulinstitut Logistik (HILOG)in diverse Teilprojekte eingebunden. Inhaltlich werden unter anderem der Einsatz so genannter Windzusatzantriebe und die Verwendung von LNG in der Seeschifffahrt untersucht.

Ein dritter Themenkomplex ist die „grüne Logistik“. Hier erstellen Prof. Dr. Marcus Bentin, Dekan des Fachbereichs Seefahrt und Prof. Dr. Michael Schlaak vom HILOG Konzepte zur Wartungs- und Trimmoptimierung von Schiffen. Untersucht wird dabei beispielsweise, welchen Einfluss der Trimm (infolge der Art der Beladung), der Bewuchs auf der Schiffshülle und der Zustand des Propellers auf den Reibungswiderstand im Wasser und somit auf die Fahrgeschwindigkeit und den Kraftstoffverbrauch haben.

In einem weiteren Teilprojekt arbeitet Dr. Stephan Kotzur (HILOG) zusammen mit der Reichsuniversität Groningen und drei weiteren industriellen Partnern an der Entwicklung, Simulation und Optimierung einer innovativen, „grünen“ Alternative für den Transport von Orangensaft (NFC) innerhalb Europas. Dazu wird eine Simulationssoftware entwickelt, die zur Analyse multimodaler, komplexer Logistikprobleme unter Berücksichtigung verschiedener Kriterien (wie beispielsweise Preis, Zeit oder CO2 Ausstoß) genutzt werden kann.

Für die Fallstudie des Orangensafttransports sollen alternative Supply-Chain-Konzepte - beispielsweise die Vorverteilung mit Küstenmotorschiffen, Weitertransport per Bahn und Endlieferung mit Tankwagen - entwickelt werden und mit Hilfe der Simulationssoftware hinsichtlich der zu erwartenden Marktpotenz analysiert und optimiert werden. Anfang Februar haben die Forschungsarbeiten für das Projekt begonnen.

Das Projekt „MariGreen“ hat eine Laufzeit von drei Jahren. Gefördert wird es durch die Ems-Dollart-Region im Rahmen des INTERREG-Programms der EU. Projektleiter ist die MARIKO GmbH aus Leer. Mit der Bündelung der deutsch-niederländischen Kompetenzen sollen neue Entwicklungsvorhaben unter der Zielsetzung „Green Shipping“ in die Tat umgesetzt werden, heißt es in einer Mitteilung des MARIKO.