EcoFlettner – Windship Engineering and Design

Laufzeit:

2015-2019

Budget:

1 Millionen

Gefördert durch:

INTERREG V-A

Wie können Schiffe besonders umweltschonend fahren?

Eine Möglichkeit ist es, Windkraft für den Antrieb zu nutzen, um den Hauptantrieb zu entlasten. Die Idee zur Nutzung des Windes zum Antrieb von Schiffen erfreut sich in den letzten Jahren wachsender Beliebtheit. Der Wind ist auf See in hoher Energiedichte und Häufigkeit vorhanden und muss an Bord nur möglichst effizient in Schubkraft umgewandelt werden. Hierbei ist die energetische Effizienz von Bedeutung, jedoch spielt vor allem der Platzbedarf, sowie der Einfluss des Windantriebssystems auf die Ladungsoperation eine große praktische Rolle.

Hier kann der Flettner-Rotor mit hoher Effizienz mit kleinem Platzbedarf an Deck punkten. Der im Projekt MariGreen entwickelte und getestete EcoFlettner Rotor kann auf der Back installiert werden und beeinträchtigt somit nicht die Decksladefläche oder den Ladungsumschlag im Hafen.

Der Flettner-Rotor wird durch einen Elektro-Motor im Inneren in Rotation versetzt. Durch die Interaktion zwischen Rotoroberfläche und Windströmung entsteht eine Auftriebskraft, sodass ein Schiff zusätzlichen Schub bekommt. Dadurch wird nicht nur Treibstoff gespart, sondern auch Emissionen. Die Rotoren wurden bereits in den 1920er Jahren entwickelt, setzten sich damals durch den niedrigen Ölpreis aber nicht durch. Durch ein stärkeres Umweltbewusstsein und steigende Preise für Treibstoff ist diese Art des Antriebs aber in den vergangenen Jahren wieder interessant geworden.

Im Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften wurde die selbstlernende Steuerungssoftware entwickelt, sowie das Messsystem entworfen und an Bord des Prototyps eingebaut.  

Des Weiteren wurde der im Projekt durchgeführte Langzeit-Test an Bord der „Fehn Pollux“ wissenschaftlich von der HS Emden-Leer begleitet. Die Leistungsdaten und Einsparungen wurden im Langzeittest ermittelt und ausgewertet. Das Schiff wurde dafür von einem Mitarbeiter der Hochschule über mehrere Monate begleitet.

Dabei konnte eine höhere Rotor-Leistung gemessen werden, als zuvor in den Modellversuchen berechnet wurde.

 

Weiterhin wurde am Fachbereich ein 3-tägiges Training für die Crews von Rotorschiffen entwickelt, das im Schiffsführungssimulator in Leer durchgeführt wurde. In diesem Training wurde die Crew unter anderem mit dem Einfluss des Rotors auf Manövrierverhalten, Stabilität und Sichtverhältnissen vertraut gemacht.

Förderung

Das Projekt MariGreen wurde im Rahmen des INTERREG V A Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sowie durch nationale Kofinanzierung aus Deutschland und den Niederlanden gefördert und von der MARIKO GmbH und FME koordiniert.

Weitere Infos finden Sie hier:

 

Ansprechpartner

Prof. Michael Vahs
Telefon: 0491 92817-5022
E-Mail: michael.vahs(at)hs-emden-leer.de