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Meldung

Praxismarkt Soziale Arbeit und Gesundheit

Fachkräftemangel auch im sozialen Bereich

Die Zusammenarbeit zwischen Praxis und Lehre hat in der Sozialen Arbeit und insbesondere an der Hochschule Emden/Leer eine lange Tradition und einen hohen Stellenwert. Miteinander ins Gespräch zu kommen und zu bleiben ist daher auch das Ziel des „Praxismarktes Soziale Arbeit und Gesundheit“, der am 31. Oktober zum 5. Mal auf dem Campus in Emden durchgeführt wurde. Ca. 150 Teilnehmer aus der Praxis konnte Carsten Bunk, Praxiskoordinator Soziale Arbeit zum Eröffnungssymposium begrüßen. „Lernen findet nicht allein am Lernort Hochschule statt, sondern ebenso im beruflichen Anwendungskontext“, sagte Bunk und betonte insbesondere die vertrauensvolle, wertschätzende Zusammenarbeit mit den Praxiseinrichtungen.

Mit der Veranstaltungsreihe „Praxismarkt“ wird eine verstärkte Einbeziehung der Praxis in die Ausbildung von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern ermöglicht. Das betrifft das Kennenlernen der vielfältigen regionalen Praxiseinrichtungen der Sozialen Arbeit ebenso wie den Austausch über Ideen zu Forschungsprojekten, Praktika und Abschlussarbeiten.

Der Praxismarkt gliederte sich in zwei Abschnitte. Das Symposium am Vormittag richtete sich zunächst an Praktiker/innen und Lehrende der Sozialen Arbeit. Hier war Zeit und Raum für aktuelle Informationen und Austausch untereinander. Die Fachbeiträge widmeten sich – auch mit Blick auf die Hochschulgründung – insbesondere der Entwicklung der Sozialen Arbeit in Ostfriesland, der Zukunft der politischen Sozialen Arbeit sowie der Frage: Brauchen Gesundheitseinrichtungen mehr Management oder braucht das Management mehr gesundheitsbezogene Wertorientierung?“. Und natürlich wurden auch aktuelle Entwicklungen mit Bezug auf die Lehre des Fachbereiches und praktischer Relevanz vorgestellt.

Am Nachmittag fand dann der eigentliche Praxismarkt statt, der Studierende, Lehrende und Praktiker der Sozialen Arbeit zusammenführte. Etwa 70 Institutionen und Träger mit fast 90 Einrichtungen und Diensten der Region präsentierten an Ausstellungsständen ihre Angebote und Leistungen und stellten ihre Arbeitsschwerpunkte in kurzen Präsentationen vor.

Ein erstes Fazit konnten die Aussteller schon ziehen: Der Fachkräftemangel ist auch in den Sozialen Einrichtungen angekommen. Einer aktuellen Studie zufolge sind 82 % der Unternehmen und Organisationen davon betroffen. Und dieser Wert ist unabhängig von der Größe, der Gesellschaftsform der Teilnehmer oder deren inhaltlichem  Handlungsfeld. Grund genug also für den Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit, seine bisherige Strategie der engen Vernetzung von Studierenden und der Praxis weiterzuführen.

Seit der Gründung der Fachhochschule Ostfriesland im Jahr 1973 kann man in Emden Soziale Arbeit studieren. Mittlerweile erstreckt sich das Spektrum der Studienmöglichkeiten im Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit über vier Bachelor- und einen Masterstudiengang. Seit Gründung der Hochschule vor 40 Jahren hat der Fachbereich insgesamt weit über 5.000 Absolventen/innen erfolgreich in der gemeinsamen Verantwortung von Praxis und Lehre ausbilden und „ins Feld“ entlassen dürfen.