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Meldung

Hochschule hilft beim genauen „Hinhören“

Vortrag zum Thema Akustik in der Neuen Kirche Emden

Dass die Neue Kirche in Emden ein mehr als geeigneter Ort für Musikveranstaltungen ist, hat sich bei einem Vortrag am Donnerstagabend  in der Reihe „40 Jahre Hochschule Emden/Leer“ gezeigt. Rund 100 Besucher waren in die Kirche gekommen, um sich über das Thema Akustik zu informieren. Passend dazu  gab es auch etwas „auf die Ohren“: Das Abfeuern einer Schreckschusspistole half den Referenten, Aufschluss über den Nachhall und somit die Akustik im Raum zu erhalten.

Geschossen wurde von Markus Braun, dessen Vater, Diplom-Ingenieur Volker Braun vom Fachbereich Technik an der Hochschule Emden/Leer, die Messungen übernahm. Mit den rund 100 Personen im Raum ergab sich ein Nachhall-Wert von etwas weniger als drei Sekunden. Dies ist ein optimaler Wert für Musikdarbietungen, wie Professor Dr. Richard Boisch, ehemals Dozent an der Hochschule Emden/Leer, während seines Vortrags erläuterte. Menschen im Raum wirken sich als „Absorber“ aus, da sie den Schall reduzieren. Je länger der Nachhall, also das Abklingen eines Geräusches, dauert, desto schwieriger wird es, das Gesprochene im Raum zu verstehen. So muss laut Boisch beispielsweise bei Predigten im Kölner Dom mit einem Sechstel der normalen Geschwindigkeit gesprochen werden, da der Nachhall-Wert hier bei 13 Sekunden liegt.

„Für uns war es in den vergangenen Monaten immer wieder ein wichtiges Thema, zu wissen, wie gut die Akustik der Kirche ist“, sagt Pastor Manfred Meyer zu Beginn der Veranstaltung. Die Neue Kirche in Emden wurde im Sommer nach umfangreicher Restaurierung und Modernisierung wieder eröffnet und wird seitdem auch in ihrer erweiterten Funktion als Ort für hochwertige kulturelle Veranstaltungen genutzt.

Pastor Meyer dankte den Hochschulangehörigen für ihre Arbeit. „Das hilft uns weiter, in unserer ,Warmwohnphase‘, in der wir vom Ausschuss Neue Kirche uns zur Zeit noch befinden, noch einmal genau hinzuhören“, sagte er.