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Meldung

Gesund bleiben in der pädagogischen Arbeit

Ende Januar präsentierte Prof. Dr. Martin Stummbaum, Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit der Hochschule Emden/Leer, anlässlich einer Veranstaltung der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) in Dresden seine Forschungsergebnisse zum Thema „Gesund bleiben zwischen fachlichem Anspruch und täglichen Anforderungen“.

Im Rahmen des sogenannten „forums Ost“ wurden vor rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zahlreiche Aspekte zum Themenkreis „Gesundheitsschutz in der pädagogischen Arbeit“ diskutiert. In mehr als 80 Vorträgen und Workshops zeigte sich sehr deutlich, dass die pädagogischen Fachkräfte in den Kindertagesstätten zumeist über eine außerordentlich große Arbeitsmotivation verfügen. Diese Motivation wird aber durch ungünstige Arbeitsbedingungen und Vernachlässigung des Gesundheitsschutzes stark belastet. Vor dem Hintergrund der neuen Anforderungen an die Kindertagesstätten als Orte frühkindlicher Bildung drohen sich die ohnehin schon schwierigen Arbeitsbedingungen pädagogischer Fachkräfte noch weiter zu ver-schlechtern. Fachleute prognostizieren derzeit eine Gratwanderung, damit nicht langfristig aus dem Traumberuf Erzieherin oder Erzieher angesichts vielfältiger Belastungen und Anforderungen ein Albtraum wird.

Vor diesem Hintergrund verwies Prof. Dr. Martin Stummbaum von der Hochschule Emden/Leer in seinem Vortrag auf die Notwendigkeit, die Prävention und Förderung der Gesundheit von pädagogischen Fachkräften sowohl in Ausbildung und Studium als auch in den Kindertagesstätten zum Thema zu machen. Unter Bezugnahme auf aktuelle Forschungsarbeiten über die Gesundheitsbelastungen von sozialpädagogischen Fachkräften verdeutlichte er den Zusammenhang zwischen gesunder und guter Arbeit. In seinem Projekt „Herausforderungen wahrnehmen - Veränderungen gestalten - Zukunft ermöglichen. Lernende Kitas in Niedersachsen“ werden Perspektiven erarbeitet, um den gestiegenen Anforderungen an Kindertagesstätten als Ort frühkindlicher Bildung mit einer gleichermaßen guten als auch gesunden Arbeit gerecht werden zu können.

Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) ist als gesetzliche Unfallversicherung in Deutschland für über sieben Millionen Versicherte und rund 600.000 Einrichtungen zuständig. Die BGW unterstützt Einrichtungen beim betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz. BGW-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Stephan Brandenburg brachte die Diskussion der Kongressteilnehmer zum Kongressthema auf den Punkt: „Die Erwartungen an die Bildungs- und Betreuungseinrichtung Kita sind nur mit gesunden Beschäftigten zu erfüllen.“ Bereits zur Eröffnung der Tagung hatte Prof. Dr. Jörg Tannenhauer vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr festgestellt, dass der Arbeits- und Gesundheitsschutz mehr einbringt als er kostet. Die BGW - Veranstaltungsreihe „Gesundheitsschutz in der pädagogischen Arbeit“ setzt sich mit dem „forumWest“ am 19. und 20. April 2013 in Wuppertal fort.