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Meldung

Fortbildung: „Eltern und Erzieher im Dialog“ - Rückblick

Schritt für Schritt begleiten und dabei die Ressourcen eines jeden Kindes im Blick behalten: Nach dieser Devise handeln die 19 Erzieherinnen einmal mehr, die nun erfolgreich die mehrteilige Fortbildung „Eltern und Erzieher im Dialog“ im Ludwig-Windthorst-Haus mit einem Zertifikat abgeschlossen haben. Das Besondere an dieser Fortbildung: Die Erzieherinnen lernten die Methode der Video-Interaktions-Begleitung nicht nur theoretisch kennen, sie übten sich auch ganz praktisch in der Arbeit mit der Videokamera. Die Referenten Georg Rocholl, Dozent an der Hochschule Emden/Leer in den Lehrgebieten Sozialarbeit und -pädagogik und Doris Sparringa, Inklusive Frühpädagogin BA und Koordinatorin im Studiengang „Inklusive Frühpädagogik“ an der Hochschule Emden/Leer stehen dabei für die gelungene Vermittlung pädagogischer Inhalte an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis.

Fast ein Jahr haben sich die Frauen aus verschiedenen Kindertageseinrichtungen der Region und weit darüber hinaus mit dem Einsatz der Videokamera zur Unterstützung ihrer Arbeit vertraut gemacht. Die pädagogische Arbeit mit dem Kind soll immer im Mittelpunkt stehen. Sie wissen, dass sich damit ein Bildungsverständnis verbindet, das Kind in seiner Bildungsbewegung zu begleiten und diese Prozesse in seinem ganzen Reichtum zu dokumentieren. Davon profitieren letztlich nicht nur die Kinder. Auch die Eltern erleben das bewusste Festhalten von Entwicklungsschritten ihrer Kinder und die Arbeit an dem, was sie können, positiv. „Ein Kind wird mit seinen Stärken gesehen. Hier werden endlich einmal nicht die Defizite in den Blick genommen.“ Das tut gut, in einer leistungsorientierten Gesellschaft.

Die Erzieherinnen fühlen sich zum Schluss ihrer Fortbildung gestärkt. „Das persönliche Miteinander in der Gruppe war wichtig“, sagt Vera Holterhues, Teilnehmerin des Kurses, „so konnte ich Ängste abbauen. Ich habe Videos zeigen können, und damit an Sicherheit gewonnen.“ Monika Böckler kann dies nur unterstreichen. Sie sagt zum Ende der Fortbildung: „Es ist gut, zu merken, wie sich das Medium Video in meine Arbeit integrieren lässt. Das hat mich weitergebracht.“ Pädagogische Fachkräfte sind Bindeglied zwischen Familie und Kita-Alltag. Ihnen wird eine große Verantwortung zuteil. Sie kommen weiter, gerade dann, wenn eine stärkere Reflexion ihrer erzieherischen Tätigkeit möglich ist. Suzanne von Melle, Studienleiterin im LWH, unterstützt diesen Gedanken: „Wir möchten in unserem Haus immer wieder Foren der Selbstreflexion bieten. Gleichzeitig müssen pädagogische Fachkräfte gut ausgerüstet sein, um all den Herausforderungen des Kita-Alltags Stand halten zu können.“ Das Know-How der Referenten in Kombination mit hohem Praxisbezug in dieser Fortbildung wird vermutlich seinen Teil dazu beigetragen haben, über eine Fortsetzung der Kooperation zwischen Hochschule Emden/Leer und LWH nachzudenken: Ab Januar 2015 wird es eine weitere Langzeitfortbildung geben, die neue Formen der Bildung und Dokumentation durch Videobegleitung bei 0- bis 6-Jährigen in den Blick nimmt.