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Neues Lasersystem für die praxisnahe Lehre

Hochschullabor verfügt jetzt über einen Hybridlaser mit Robotersteuerung

Modernste industrielle Fertigungstechniken von der ersten Idee bis zum Endprodukt realistisch abbilden: Das können Studierende ab sofort im frisch renovierten Labor für Werkstoffkunde, Laser- und Fügetechnik an der Hochschule Emden/Leer. Seit Kurzem steht dort für Lehr- und Forschungszwecke mit der neuen „Laserzelle“ eine Anlage zur Verfügung, die Roboter- und innovative Lasertechnik verbindet.

Unter den Lehrbetrieben/Hochschulen im Nordwesten ist Emden damit Vorreiter, wie Professor Dr.-Ing. Thomas Schüning betont. Das Besondere an der Anlage ist die Kombination aus einem so genannten Hybrid-Laser mit unterschiedlichen Intensitäten und Laserwellenlängen, einem sechsachsigen Roboter und einem Dreh-Kipptisch, der ebenfalls über zwei Achsen verfügt: „Somit haben wir hier erstmals die Möglichkeit, Werkstoffe mit Lasertechnik dreidimensional und besonders präzise zu bearbeiten“, erklärt Schüning. Das ist interessant für Studierende – aber auch für potenzielle Kunden und Projektpartner aus der Industrie.

Genutzt wird die neue Anlage von Studierenden der Abteilung Maschinenbau und dem Studiengang Engineering Physics, den die Hochschule in Kooperation mit der Universität Oldenburg anbietet. Sie ersetzt einen rund 20 Jahre alten Vorgänger, der die Anforderungen an aktuelle industrielle Aufgabenstellungen laut Schüning nicht mehr erfüllt. „Mit dem neuen Gerät ermöglichen wir in Kombination mit unserer weiteren Laborausstattung nun nicht nur die Nachbildung realistischer Produktionsbedingungen, sondern sind dabei auch wesentlich effizienter als vorher“, so der Professor. Denn die Bearbeitung unterschiedlicher Werkstoffe wie etwa Stahl, Aluminium oder Kunststoff erfordere unterschiedlich starke Laserstrahlen und Anwendungstechnologien, welche aber dank der neuen Anlage innerhalb von Minuten ausgetauscht werden können. Das Labor, in dem Werkstoffe bisher getrennt, gefügt, gehärtet, beschriftet oder untersucht werden, wird seinen Schwerpunkt zusätzlich auch auf die dreidimensionale Fertigung legen, um z.B. Bauteile generativ - ähnlich wie im 3D-Druck - herzustellen oder instandzusetzen.

Neben der interdisziplinären und praxisnahen Ausbildung der Studierenden soll die Laserzelle auch für Forschungs- und Anwendungsfragen aus der Industrie genutzt werden. Dank der flexiblen Konstruktion und reichhaltiger  Ausstattung des Laserzelle können beispielsweise auch Großbauteile  mit unterschiedlichen Technologien bearbeitet werden. Aufgrund der hohen Laserleistungen und zur Bedienungssicherheit ist die neue Anlage eingehaust worden. Außerhalb der „Zelle“ können die Vorgänge im Innenraum per Videoübertragung verfolgt werden. Wie Schüning erklärte, soll die digitale Vernetzung der Anlage auch für die derzeitige Onlinelehre genutzt werden. Die neue Anlage hat einen Wert von rund 500.000 Euro und wurde zum Teil aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (Großgeräte der Länder), zum anderen von der Hochschule selbst finanziert.

Weitere Informationen unter https://www.hs-emden-leer.de/studierende/fachbereiche/technik/labore/werkstoffkunde-laser-und-fuegetechnik.

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