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David Fabricius gibt moderner Forschung ein Zuhause

Wissens- und Technologietransfer lud zur neuen Namensgebung ins Gemeindehaus ein
Wer sich künftig auf den Weg vom Campus der Hochschule in Emden zu den Kolleginnen und Kollegen im benachbarten Gemeindehaus im Stadtteil Constantia begibt, hat jetzt offiziell ein neues Ziel. Statt „zum Paapsand“, wie das Gebäude mit Blick auf den dortigen Straßennamen von den meisten Hochschulangehörigen bisher betitelt wurde, geht man nun ins „David Fabricius Haus“. Am Donnerstag wurde die offizielle Namensgebung bei einem kleinen Empfang der Hochschule gefeiert.
Nachdem das Gebäude bereits seit langer Zeit als Veranstaltungsort von der Hochschule genutzt wurde, ist seit einigen Jahren auch das Team der Wissens- und Technologietransferstelle (WTT) unter der Leitung von Katrin Stern im Obergeschoss untergebracht – dort laufen die Fäden für viele Forschungsprojekte der Bildungseinrichtung zusammen. Im vergangenen Jahr stießen schließlich noch die Mitarbeiterinnen aus dem Projekt AnkerPROF hinzu und sind seither im Erdgeschoss zu finden.
Die Idee, das Haus einem bedeutenden Wissenschaftler aus dem 16. Jahrhundert zu widmen, stammt von Hochschulmitarbeiter Christian Röben, der täglich seinen Arbeitsplatz am Paapsand 25 aufsucht. Röben hat Politik und Geschichte in Mannheim studiert und erinnert sich eher ungern an die dort vorherrschende Einteilung der Gebäude in „Blöcke und Zahlen“, wie er sagt. Ein Name mit Geschichte und Bedeutung sollte es daher für das bisherige Gemeindehaus oder auch „den Paapsand“ sein. Große Zustimmung fand dies auch bei den Kolleginnen und Kollegen im Haus, die die Ausführung gerne unterstützten.
Der Forschungsreferent begab sich auf die Suche nach spannenden ostfriesischen Persönlichkeiten aus der Welt der Wissenschaft und stieß dabei schnell auf den Theologen, Kartografen und Amateurastronomen David Fabricius. Passend zum Standort des WTT entpuppte sich dieser als perfektes Beispiel für den frühen Wissenstransfer. Des Lateinischen durch seine Schulzeit mächtig, befasste sich Fabricius neben seiner Tätigkeit als Pastor in Resterhafe und Osteel mit der Astronomie und auch Meteorologie, stellte Beobachtungen und Messungen an und tauschte sich dazu mit bekannten Wissenschaftlern der damaligen Zeit aus. Als Kartograph erstellte der gebürtige Esenser unter anderem die erste in Ostfriesland geduckte Karte der Region.
Auch Fabricius‘ Nachkomme Johann ist in der Wissenschaft bekannt: er verfasste als Erster eine Abhandlung über die so genannten Sonnenflecken – ein Thema, das unter anderem im Jahr 2019 bei der Sonderausstellung „#wissen:schaft ostfriesland“ im Ostfriesischen Landesmuseum unter Beteiligung der Hochschule Emden/Leer aufgegriffen wurde.
Dass der Name Fabricius nun auch im Hochschulalltag seinen festen Platz gefunden hat, freute Hochschulpräsident Prof. Dr. Kreutz, der als Physiker und bereits seit jungen Jahren ein großes Interesse mit der Himmelskunde verbindet, wie er während seiner Begrüßung erläuterte. Auch Landschaftspräsident Rico Mecklenburg überbrachte am Donnerstag seinen Zuspruch und wies darauf hin, dass mit der Übersetzung der Tagebücher von David Fabricius in diesem Jahr ein seit langer Zeit währendes Projekt der Ostfriesischen Landschaft mit der Veröffentlichung des ersten Bandes ein erstes Ergebnis zutage bringen werde. Die Tagebücher würden heute eine wichtige regional- sozial- und medizinhistorische Quelle und damit einen gelungenen Wissenstransfer darstellen, so Mecklenburg.
Bildunterschrift: Begrüßten die Gäste am Donnerstag offiziell im „David Fabricius Haus“ (v.l.): Katrin Stern, Leiterin der Wissens- und Technologietransferstelle der Hochschule Emden/Leer, Hochschulpräsident Prof. Dr. Gerhard Kreutz, Rico Mecklenburg, Präsident der Ostfriesischen Landschaft sowie Hochschulmitarbeiter und „Namehunter“ Christian Röben.
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