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Meldung

Torfersatz für den Klimaschutz

Team der Hochschule entwickelt Ersatzprodukt für Torf

Dass Torfgebiete als CO2- und Wasserspeicher einen wertvollen Beitrag für Klima und Umwelt leisten, ist lange bekannt. Dennoch wird in der nordwesteuropäischen Region nach wie vor Torfabbau in großem Umfang betrieben. Die Hochschule Emden/Leer und das Ökowerk Emden möchten hier einen wichtigen Beitrag leisten und sind im April in das große EU-Projekt „Buffer+“ eingestiegen.

„Torf ist ein natürlicher CO2-Speicher und spielt als Wasserpuffer eine wichtige Rolle – sowohl bei übermäßigem Regen, als auch bei Dürreperioden“, erklärt Priv.-Dozent Dr. Frank Uhlenhut von der Abteilung Naturwissenschaftliche Technik der Hochschule Emden/Leer. In vielen Gebieten würden jedoch große Flächen für den Torfabbau sowie die Land- und Forstwirtschaft entwässert. Torf wird aufgrund seiner bodenauflockernden und wasserspeichernden Wirkung und nährstoffreichen Zusammensetzung gerne für den Gärtnerbedarf genutzt.

Während die europäischen Partner sich zumeist auf die Renaturierung der Moore konzentrieren, setzt die Hochschule mit ihrem Teilprojekt präventiv an: Da es für Torf bisher keine vergleichbare Alternative gibt, soll gemeinsam mit der HTCL-Innovationsgesellschaft aus Lingen ein Ersatzprodukt entwickelt werden. Dafür werden an der Hochschule verschiedene Substrate - perspektivisch auch unterschiedlicher Herkunft - und Verfahren bezüglich ihrer Eignung und auch Belastung analysiert. Den Kontakt zum Unternehmen hatte das Team der Initiative „Innovatives Ostfriesland“ der Hochschule hergestellt.

Das Emder Ökowerk beschäftigt sich bereits seit längerer Zeit mit dem sinnvollen Einsatz von Teek. Die Pflanzenreste werden als Abfallprodukt aus der Nordsee an die Küste gespült, beschädigen die Deichstruktur und müssen teuer entsorgt werden. „Kombiniert man Teek mit nährstoffreichen Substraten wie etwa frischen Grünabfällen, könnte dies ein gutes Ersatzprodukt liefern“, so Uhlenhut. Das Ökowerk wird die Koordination des Teilprojekts übernehmen und ebenfalls Versuche mit Pflanzen übernehmen.

Am INTERREG-Projekt Buffer+ sind insgesamt 21 Partner und sieben weitere Organisationen aus fünf Ländern beteiligt. Leadpartner ist die Provinz Groningen. Nähere Informationen zum Projekt gibt es unter https://bit.ly/3Pqc2De.