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Meldung

No-Name oder Marke - Wie positioniert sich das Krankenhaus der Zukunft?

Ostfriesisches SommerForuM Gesundheit & Soziales / Forschung ruft Management zum gemeinsamen Dialog

Die 2. Vortragsveranstaltung des  „Ostfriesischen SommerForuM Gesundheit & Soziales“ am kommenden Donnerstag (23. April) steht ganz im Zeichen der aktuellen Krankenhausthematik und zukünftigen Herausforderungen für Akut-Krankenhäuser in Deutschland. Sie trägt den Titel: Erfolgsfaktor Alleinstellungsmerkmal: Markenbildung für Krankenhäuser. Es referiert Simone Hoffmann, Direktorin für Unternehmenskommunikation und Marketing der Paracelsus-Kliniken Deutschland. Der Studiengang Sozial- und Gesundheitsmanagement der Hochschule Emden/Leer setzt damit seine Veranstaltungsreihe fort, die zum Dialog zwischen regionalen Praxispartnern und Studierenden sowie Dozenten der Hochschule aufruft. Die Veranstaltung beginnt um 14:00 Uhr und findet im Coram der Hochschule, Constantiaplatz 4, 26723 Emden statt.

Simone Hoffmann bezieht in ihrem Vortrag Stellung: 42 Prozent aller deutschen Akutkrankenhäuser verzeichneten im Jahre 2013 Verluste und sind gemäß Krankenhaus-Barometer des Deutschen Krankenhausinstituts mittel- bis kurzfristig in ihrer Existenz bedroht. In Niedersachsen geht die Landeskrankenhausgesellschaft sogar von zwei Dritteln aus, in denen die  Schließung von Abteilungen bzw. die komplette Insolvenz anstehe (vgl. 2Drittel.de). Andererseits fordert die Bundesregierung eine „Qualitätsoffensive“ für Krankenhäuser. Demnach sollen künftig besonders diejenigen Häuser gefördert werden, die einen hervorragenden Qualitätsstandard haben. Hoffmann weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Qualität Geld koste und dass das Geld von den Krankenhäusern zunächst erst einmal verdient werden müsse.

Die Reaktion des Deutschen Krankenhaustages auf die politische "Qualitätsoffensive" ist die Forderung nach einer "Investitions- und Personaloffensive". Gerade in Zeiten von Baupauschalen und akutem Fachkräftemangel, betont  Hoffmann, sei ein Krankenhaus im politisch gewollten Verdrängungswettbewerb heute mehr denn je aufgerufen, sein individuelles Profil zu schärfen und Alleinstellungsmerkmale zu entwickeln.  "Es reicht heute einfach nicht mehr, gute Medizin und Pflege anzubieten. Gute Medizin und gute Pflege müssen für potentielle Patienten und einweisende Ärzte auch sichtbar werden", bekräftigt die Kommunikationsexpertin. Markenbildung und die proaktive Information über Markeninhalte könnten so bei Patienten und Einweisern ein einzigartiges und werthaltiges Image schaffen - oder anders gesagt - ein entscheidendes Kriterium für den Erfolg eines Krankenhauses sein. "Denn ein Krankenhaus, das ein Image hat, sich als Marke positioniert und Markenbildung als gesamtunternehmerische Aufgabe begreift, ist nicht nur für Patientinnen und Patienten attraktiv. Selbstverständlich ist so ein Arbeitgeber auch attraktiv für Stellensuchende," schlussfolgert Simone Hoffmann.

Organisiert wird das Ostfriesische SommerForuM Gesundheit und Soziales vom Studiengang Sozial- und Gesundheitsmanagement. Die Veranstaltungen finden während des Sommersemesters im 4-Wochen-Rhythmus statt. Als Referenten werden Vertreter aus der Praxis auftreten. Der Studiengang Sozial- und-Gesundheitsmanagement ist ein Kooperationsstudiengang der Fachbereiche Soziale Arbeit & Gesundheit und Wirtschaft.