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Meldung

Gute Resonanz beim Fachtag Hören

Veranstaltung in der Hochschule stieß auf großes Interesse

Zum Fachtag Hören hatten jetzt der Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit der Hochschule Emden/Leer und die Beratungsstelle für hörgeschädigte Menschen der Heilpädagogische Hilfe Osnabrück eingeladen. Mehr als 60 Besucher*innen, Hörgeschädigte, Fachkräfte der Jugend- und Eingliederungshilfe, Studierende der Sozialen Arbeit und Interessierte aus ganz Ostfriesland waren zu der Veranstaltung ins Gemeindehaus Constantia gekommen.

Im Zentrum der Fachtagung standen zunächst viele Fragen: Was bedeutet Hören, und mit welchen kommunikativen Herausforderungen leben Menschen mit Hörschädigungen? Welche Barrieren sind zu räumen, damit sie genauso wie Menschen ohne Hörbeeinträchtigungen sich mit ihren Interessen und Ressourcen am Leben in der Gesellschaft aktiv beteiligen können?

In dieses Themenfeld wurde nach einem Grußwort von Prof. Dr. Carsten Müller als Mitglied der Fachbereichsleitung Soziale Arbeit und Gesundheit am Vormittag durch verschiedene Vorträge eingeführt. Prof. Dr. Carla Wesselmann sprach zum Thema  „Hören über die Lebensspanne und Fragen der gesellschaftlichen Teilhabe“, während und Kathi Ender und ihr Kollege Hendrik Dangschat von der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück „Gelingende Kommunikation“ in den Fokus nahmen.

Am Nachmittag gab es Vertiefungen in fünf Workshops zu Möglichkeiten technischer Hilfsmittel, Hören und Teilhabe im Kontext Familie und Arbeitswelt sowie zur Kultur der Gehörlosen bis hin zu Möglichkeiten der Unterstützten Kommunikation. „Unser Fazit am Ende des Tages war, so eine Veranstaltung unbedingt zu wiederholen und zu vertiefen, darin waren sich alle einig“, so Wesselmann. Die Fachkräfte äußerten Bedarf nach Vertiefungen zum Thema Hören im Kontext von Schule und Ausbildung. Die Idee von gehörlosen Teilnehmerinnen aus Leer und der Selbsthilfegruppe „Schlappohren“ aus Emden, sich zu vernetzen, wurde von Studierenden gehört, die dieses Anliegen durch ihr Projektvorhaben konkret unterstützen möchten und dabei eventuelle die Gebärdensprache lernen wollen.

„Neben den vielen Aspekten rund ums Thema ,Hören‘ habe ich vor allen Dingen eins gelernt: Wenn sich Hörgeschädigte zu einem Fachtag treffen, dann geht es kommunikativ zu. Und wenn dann eine gehörlose Person einen Vortrag hält, dabei simultan vokalisiert wird und zugleich auch noch eine Verschriftlichung erfolgt, dann ist die Stimmung besonders“, freute sich Wesselmann.

Hören und gesellschaftliche Teilhabe gehörten zusammen. Dazu brauche es Alltags,- Fach- und wissenschaftliches Wissen und den Austausch miteinander. Der Fachtag sei ein erster Schritt gewesen, sich in der Region mit Menschen mit Hörschädigungen öffentlich sichtbar über gelingende Kommunikation zu verständigen.

Interessierte können sich jederzeit an Prof. Dr. Carla Wesselmann (carla.wesselmann|at|hs-emden-leer.de) wenden.

 

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