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Meldung

Damit Körper und Geist nicht aus dem Gleichgewicht geraten

Emder Hochschulprofessorin setzt sich für Förderung mentaler Gesundheit ein

Psychische Erkrankungen nehmen zu und haben Einfluss auf alle Facetten des Lebens. Die Familie, der Beruf und nicht zuletzt die persönliche Lebensqualität werden dadurch beeinträchtigt. „In diesem Bereich besteht ein riesiger Präventionsbedarf“, sagt Prof. Dr. Jutta Lindert vom Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit an der Hochschule Emden/Leer. Gemeinsam mit weiteren Experten setzt sie sich dafür ein, dass der Erforschung und Förderung der weitreichenden Zusammenhänge mentaler Gesundheit und dem Abbau von Stigmen im europäischen Gesundheitswesen ein größerer Stellenwert eingeräumt wird.

Eine Etappe auf dem Weg zu diesem Ziel war das so genannte „Roamer“ (Roadmap for Mental Health Research in Europe) - Treffen in London, an dem Lindert als Präsidentin der Sektion Public Mental Health der European Public Health Association (EUPHA) vor Kurzem teilgenommen hat. Ziel der Zusammenkunft war es, eine einheitliche Linie bezüglich der Forderungen für die weitere Erforschung der mentalen Gesundheit aller Mensch in Europa zu erarbeiten. Prof. Dr. Jutta Lindert zeigte in ihrem Beitrag eine ökologische Herangehensweise auf: Die Frage nach gesellschaftlichen, kommunalen, individuellen und biologischen Faktoren auf das Wohlbefinden der Menschen -  und inwiefern in diese Faktoren vorbeugend eingegriffen werden könnte. Neben der Vertreterin der Hochschule Emden/Leer nahmen rund 40 weitere Experten aus ganz Europa an dem Treffen teil.

Eine psychisch und damit einhergehend auch körperlich gesündere Gesellschaft zu fördern, setze in allen Altersgruppen an, so Lindert. Dabei spiele eine glückliche Kindheit eine ebenso große Rolle wie gesunde Beziehungen im Erwachsenenalter und natürlich ein Blick auf die wachsende Generation der Älteren. Dabei würden viele äußere Faktoren erst spät ihre Wirkung zeigen. „Was fehlt, sind belastbare Daten, mit denen wir arbeiten können“, erklärt Lindert.

Um grünes Licht für Forschungsvorhaben wie dieses seitens der Europäischen Union (EU) zu bekommen, haben die Teilnehmer des Roamer-Treffens in London eine Prioritätenliste erstellt. Darin enthalten sind unter anderem folgende Ziele: Forschungsförderung im Bereich psychischer Erkrankungen, die Entwicklung und Zusammenhänge von mentaler Gesundheit anhand eines ganzen Lebensprofils erfassen, ein Forschungsnetzwerk mit Experten aus ganz Europa knüpfen, eine gemeinsame Datenbank erstellen und Verantwortlichen sowie Patienten sichere Leitlinien an die Hand geben, die diese in ihren Entscheidungen bestärken sollen.

 

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