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Meldung

Austausch zur Zukunft der digitalen Transformation

Internationale Konferenzreihe machte Station in Emden

Für einen intensiven Austausch zum Thema Industrie 4.0 und den damit verbundenen Entwicklungen und Möglichkeiten der digitalen Transformation haben sich in der vergangenen Woche rund 170 Expertinnen und Experten aus aller Welt an der Hochschule Emden/Leer getroffen. Die internationale IEEE Konferenzreihe zu industriellen cyberphysischen Systemen – kurz ICPS – gehört zu den weltweit wichtigsten Veranstaltungen der Branche.

Dass nach Großbritannien, China und den USA in diesem Jahr Emden als Austragungsort gewählt wurde, ist dem langjährigen Engagement und der starken Vernetzung von Prof. Dr.-Ing. Armando Walter Colombo aus dem Fachbereich Technik der Hochschule zu verdanken. Bereits im Jahr 2017 hatte er mit der INDIN (industrielle Informatik) eine weitere Veranstaltung des Institute of Electric and Electronics Engineers (IEEE), einem internationalen Berufsverband von Ingenieuren aus der Elektro- und Informationstechnik, in die Seehafenstadt geholt. Der Verband setzt sich unter anderem für die Standardisierung von Techniken, Hardware und Software ein. Colombo ist als Fellow ein Mitglied hohen Ranges des IEEE. „Emden ist in dieser Branche durch unsere guten Kontakte inzwischen ein bekannter Name bei den großen Playern“, so der Professor.

An vier Tagen gab es auf dem Emder Campus einen regen Austausch zu aktuellen Forschungs- und Innovationsergebnissen, die die Verzahnung der industriellen Produktion mit modernen Informations- und Kommunikationstechniken aufzeigen. Eingereicht wurden nach Angaben der Organisatoren rund 130 Beiträge, die zum Großteil angenommen wurden. Die Teilnehmenden der ICPS 2025 waren aus mehr als 20 Ländern, darunter Schweden, USA oder Japan, nach Emden gereist. Vertreten waren damit unter anderem international agierende Unternehmen wie Festo, SAP, BMW, Honeywell oder Volvo.

Im Fokus des Austausches stand die Erzeugung so genannter digitaler Zwillinge, die dafür sorgen, dass Maschinen mit Hilfe moderner Computers-, Informations-, Internet-  und Automatisierungstechnik und unter Einbezug Künstlicher Intelligenz autonom und kollaborativ arbeiten können. „Deutschland ist ein wichtiger Motor für die digitale Transformation der internationalen Wirtschaft“, so Colombo, der gemeinsam mit seinen Mitstreitern Stamatis Karnouskos und Luis Gomes vom IEEE Verband als Gast und Keynote-Speaker unter anderem Dr. Milos Manic, Direktor des Cybersecurity Center an der Virginia Commonwealth University, und auch Experten der IDTA (Industrial Digital Twin Association) begrüßen durfte. Bedeutende cyberphysikalische bzw. digitale Technologien würden hierzulande entwickelt. Und auch an der Hochschule und in der Region wird im Bereich Industrie 4.0 geforscht und innoviert. So ist Colombo, der im Master-Studiengang Industrial Informatics lehrt, aktuell am Verbundprojekt „4N – Nordwest Niedersachsen Nachhaltig Neu“ beteiligt.

Begleitend zu den Vorträgen an der Hochschule wurde den Teilnehmenden auch ein großer Praxisanteil im Zuge der ICPS 2025 geboten: neben Exkursionen zu Volkswagen in Emden und zur Papenburger Meyer Werft wurde zum Industrieforum mit Unternehmen aus der Region ins Technikum der Abteilung Elektrotechnik und Informatik eingeladen. Dabei wurden reale Einsätze, aufkommende Geschäftsmöglichkeiten und die sich entwickelnde Landschaft von digitalen bzw. cyberphysischen Technologien wie z.B.  „Asset Administration Shell (AAS) / Verwaltungsschale“ in verschiedenen Sektoren, einschließlich Fertigung, Logistik und Kreislaufwirtschaft, gezeigt. Als regionale Unternehmen präsentierten sich dort unter anderem das OFFIS aus Oldenburg, die Enneatech AG aus Großefehn, SYNGONY aus Leer. 

Informationen zur ICPS gibt es unter https://icps2025.ieee-ies.org/

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