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Mobil mit Wasserstoff in der Landwirtschaft

Foto: Karlheinz Krämer

Hochschule beteiligt sich an grünem Modellprojekt

Das Land Niedersachsen hat jetzt seine Förderzusage für das erste Modellprojekt zum Einsatz von umweltfreundlich erzeugtem, regionalen Wasserstoff für die landwirtschaftliche Mobilität gegeben. Beim Start des Projektes H2Agrar nahe der emsländischen Stadt Haren ist auch die Hochschule Emden/Leer mit im Boot. Am Freitag trafen sich die Projektbeteiligten zur feierlichen Überreichung des Zuwendungsbescheids durch Energie- und Umweltminister Olaf Lies vor Ort.

Ein Fokus des Projekts H2Agrar liegt auf der Entwicklung eines innovativen Konzepts zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen aus dem Kraftstoffeinsatz landwirtschaftlicher Maschinen. Diese resultieren derzeit aus dem fast ausschließlichen Einsatz fossiler Brennstoffe und lagen im Jahr 2014 bei 6 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalent bzw. 8,5 Prozent der Gesamtemissionen in der Landwirtschaft (Bundesministerium für Umwelt, 2016). Gelingt es, die fossilen Brennstoffe durch „grünen Wasserstoff“ zu ersetzen, lassen sich diese Emissionen fast vollständig reduzieren und somit die Folgen der Treibhausgasemissionen minimieren. Das Land unterstützt das Verbundprojekt H2Agrar und Projekt H2 Hub-Haren mit rund 7,6 Millionen Euro für den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur in der Modellregion Emsland zur Versorgung des Landwirtschaftssektors.

Der Bürgerwindpark BW Fehndorf-Lindloh nahe der niedersächsischen Stadt Haren (Ems) wird Windenergie zu Spitzenzeiten in einer Großbatterie speichern und/oder zur Wasserstoffproduktion in einen Elektrolyseur einspeisen. Die Projektpartner von H2Agrar wollen in der ersten Projektphase Konzepte zur Erzeugung, Speicherung und Logistik des grünen Wasserstoffs für die Landwirtschaft entwickeln, sodass in der zweiten Phase der praktische Einsatz auf Anwendungsebene getestet und demonstriert werden kann. Koordiniert wird das Projekt von Christoph Pieper, Geschäftsführer der CEC Haren. Beteiligt sind auch die Konzerne AGCO AG und Röchling Engineering Plastics SE & Co. KG sowie von wissenschaftlicher Seite die Hochschule Emden/Leer und die Technische Universität Braunschweig.

In den vergangenen Jahren hat sich die Hochschule Emden/Leer bereits in diversen Forschungsprojekten intensiv mit den Themen Erneuerbare Energien und Wasserstoff beschäftigt. „Dieses Modellprojekt bietet uns nun die Möglichkeit, viele der gewonnenen Erkenntnisse zu nutzen und im Rahmen einer Potenzialanalyse innovative Konzepte für den Einsatz von grünem Wasserstoff zur Mobilität in der niedersächsischen Landwirtschaft mit zu entwickeln“, freut sich Anna Benjamins, Leiterin des Wissens- und Technologietransfers der Hochschule, über die Mitwirkung am Projekt H2Agrar.

H2Agrar ist das erste Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsvorhaben, das in Verbindung mit der entstehenden Wasserstoffinfrastruktur am Standort Haren (Ems) zeigen will, wie die Energiewende im Landwirtschaftssektor umgesetzt werden kann. Das Projekt ist auf 36 Monate ausgelegt und endet voraussichtlich im April 2024.

Weitere Informationen gibt es unter www.h2agrar-niedersachsen.de.

 

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