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Nachhaltige Kurzgeschichten in Bildern vermittelt

Bild: Max Simson

Ausstellung im MachBar zeigt Bilder von Max Simson

Ein Vater geht mit seinem kleinen Sohn spazieren. Sie entdecken auf ihrem Weg immer wieder achtlos weggeworfenen Müll. Versuche, diesen unterwegs vorbildlich zu entsorgen, scheitern jedoch an verschlossenen oder kaputten Behältern und anderen Hürden, so dass sie schließlich aufgeben.

Das in diesem Fall für eine Fotoserie gestellte Szenario und viele weitere Motive haben die Gäste einer kleinen Ausstellungseröffnung am Dienstagabend im Emder „MachBar“ auf sich wirken lassen. Für den Fotografen Max Simson war die Werkschau in der Großen Straße gleich in zweifacher Hinsicht aufregend: als Bestandteil seiner Bachelorarbeit zum Thema „Umweltverantwortung und -bildung in der Sozialen Arbeit: Eine fotografische Darstellung“ stellte die Veranstaltung auch den Abschluss seines Studiums an der Hochschule Emden/Leer dar.

Simson kommt aus Süddeutschland und hat in Emden Soziale Arbeit studiert. Seit Jahren ist er zudem als freiberuflicher Fotograf im Einsatz. In seinem Portfolio hat es ihm das Thema Natur besonders angetan. So bietet der 31-Jährige auch Workshops im Emder Ökowerk zur Fotografie mit dem Smartphone an.

Die Ausstellung im MachBar besteht aus etwa dreißig Schwarz-Weiß-Fotografien, die sich wiederum in einzelne Mikroserien unterteilen. „Es sind quasi kurze Einblicke durch kleine Fenster, bildhafte Kurzgeschichten, wenn man so will“, so Simson. Die Fotos veranschaulichen beispielhaft Fragen, denen er in seiner Bachelorarbeit auf den Grund gegangen ist: Wie muss Umweltbildung geschehen, um effektiv zu sein? Wie wirkt sie sich auf die Gesellschaft und deren Zusammenhalt aus?

Welche zentrale Rolle die Soziale Arbeit dabei spielt, wurde Simson an einem ganz konkreten Punkt seiner Recherche deutlich. Dieser war erreicht, als er las, dass 58 Prozent der Gesellschaft nicht glauben, durch ihr tägliches Verhalten zur Lösung von Umweltproblemen beitragen zu können. „Das ist ein Problem“, so der 31-Jährige. In seiner ersten mündlichen Prüfung sei er aufgefordert worden, einem Bekannten die Rolle der Sozialen Arbeit zu erklären. „Ich sagte, er könne sich die Soziale Arbeit als eine Art Wartungseinheit unserer Gesellschaft vorstellen, eine Profession, die Probleme erkennt und in Koproduktion mit den Betroffenen auf ihre Lösung hinwirkt. Vor so einem Problem stehen wir heute, als Gesellschaft, als Profession und als Betroffene.“

Mit seiner Ausstellung möchte der angehende Sozialarbeiter einen kleinen Beitrag dazu leisten, durch die jeweiligen Interpretationen der Betrachter einen Denkanstoß zu geben. „Egal wie kleinschrittig ein Veränderungsprozess auch sein mag, je mehr Menschen wir dazu bewegen, uns dabei zu begleiten, desto schneller vollzieht er sich“, ist sich der Pädagoge gewiss. Um dies auf einer Ebene zu vermitteln, die jeden ansprechen kann, wählte er „die Kraft der Bilder“, wie er sagt. Die Bilder sind online unter https://s.gwdg.de/W0p3OY sowie zu einem Teil noch im MachBar in der Großen Straße 34 in Emden zu sehen.

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