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In der Schule schon fürs Studium lernen

Berufsbildende Schulen I und Hochschule in Emden kooperieren erfolgreich

In der Schulzeit schon fürs Studium vorarbeiten? Das ist in Emden möglich - durch die Zusammenarbeit des Fachbereichs Wirtschaft der Hochschule Emden/Leer mit den Berufsbildenden Schulen I. Schülerinnen und Schüler der Fachoberschule Wirtschaft und des Beruflichen Gymnasiums Wirtschaft haben seit drei Jahren die Möglichkeit, sich verschiedene Leistungen für ein späteres Studium anrechnen zu lassen.
Wer also beispielsweise ein Wirtschaftsstudium in Betracht zieht, kann bestimmte Klausuren, deren Inhalte von beiden Bildungseinrichtungen abgestimmt wurden, bereits in der Schulzeit schreiben und diese bei einer guten Note sowie einer bestimmten Präsenzzeit im jeweiligen Modul später geltend machen. „Diese Anrechnungsmöglichkeiten erleichtern vielen Studierenden den Einstieg“, so Sandra Lücht, die die Kooperation seitens der Fachoberschule Wirtschaft betreut. Gerade in den ersten Semestern reduziere sich so die Anzahl der zu schreibenden Klausuren.

So war es auch für Hannah Kristin Pilzen. Die 23-Jährige studiert im dritten Semester Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule und erlebt gerade eine sehr entspannte Klausurenphase: Die Module „Marketing“ sowie „Kosten- und Leistungsrechnung“ hat sie bereits vor zwei Jahren an den BBS I bestanden. „Mir war schon früh klar, dass ich noch studieren und aufgrund meines privaten Umfelds in Emden bleiben möchte. Daher war die Kooperation für mich eine tolle Möglichkeit“, so Pilzen. So ging es auch Maike Füllgraf, die im Oktober in ihr BWL-Studium gestartet ist. Sie hat in Emden zunächst die Höhere Handelsschule besucht und nach dem Abitur am BG Wirtschaft eine Ausbildung gemacht. Den Emder Campus hatte sie so bereits vor ihrer Einführungswoche gut kennengelernt.

Um interessierten Schülerinnen und Schülern darüber hinaus einen guten Einblick in den betriebswirtschaftlichen Bereich zu vermitteln, wurde seitens des Fachbereichs ein vierstufiges Konzept erarbeitet. Dieses beinhaltet unter anderem den Besuch von Vorlesungen, aber auch die Teilnahme an Workshops, Planspielen und Projekten mit Studierenden. Die Zusammenarbeit helfe so auch dabei, die betriebswirtschaftliche Realität noch besser in die Lehrpläne der Schule zu integrieren, wie BBS I-Leiterin Sabine Noetzel am Montag im Senatssaal der Hochschule erklärte.

„Kontakte zu Schulen sind uns sehr wichtig“, betonte Prof. Dr. Carsten Wilken, Vizepräsident für Studium, Lehre und Internationales an der Hochschule Emden/Leer. Man sei gemeinsam in der Verantwortung für die Ausbildung junger Menschen und wolle diese bei der Studien- und Berufswahl unterstützen – und auch vor Fehlentscheidungen bewahren. An der Hochschule gebe es in diesem Bereich viele unterschiedliche Beratungsangebote.

„Wir möchten die gute bestehende Zusammenarbeit weiter festigen und auch weitere Schulen und Fachbereiche in den verbindlichen Austausch miteinander bringen“, so Birte Engelberts, Leiterin der Zentralen Studienberatung. So ist es auch heute schon für andere Fachbereiche möglich, sich fachspezifische Module anrechnen zu lassen. Dies weiß auch Waltraud Kiepe zu berichten, die an den BBS I in Emden neben der Abteilungsleitung für das Berufliche Gymnasium Wirtschaft ebenfalls für die Abteilungsleitung des Beruflichen Gymnasiums Sozialpädagogik zuständig ist. „Viele unserer ehemaligen Schülerinnen und Schüler, die ein Studium im Bereich Soziale Arbeit und Gesundheit an der Hochschule aufgenommen haben, konnten sich ebenfalls Module anrechnen lassen in ihrem Studium“, erläutert Kiepe. Neben den BBS in Emden kooperiert der Fachbereich Wirtschaft der Hochschule im Rahmen des Konzeptes auch mit den Berufsbildenden Schulen in Wechloy und Lohne sowie seit Kurzem mit dem Gymnasium Ulricianum in Aurich.