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Seit zehn Jahren Lust auf MINT gemacht

Niedersachsen Technikum auch an der Hochschule Emden/Leer ein Erfolg

Seit zehn Jahren zeigt das Niedersachsen Technikum jungen Frauen, dass sie sich ein Studium, eine Ausbildung und somit natürlich auch eine berufliche Laufbahn im technischen oder naturwissenschaftlichen Bereich getrost zutrauen können – und dass das Ganze darüber hinaus auch noch Spaß machen kann. Auch die Hochschule Emden/Leer ist von Anfang an dabei.

„In Emden haben seit dem Jahr 2012 insgesamt 81 Abiturientinnen ihr Technikum in 27 Unternehmen absolviert. Fast alle haben im Anschluss ein Studium oder eine Ausbildung im MINT Bereich aufgenommen“, so Christel Boven-Stroman, die das Projekt an der Hochschule koordiniert. Die so genannten „Technikantinnen“ absolvieren dabei über den Zeitraum von sechs Monaten ein Betriebspraktikum und besuchen außerdem Vorlesungen am Fachbereich Technik der Hochschule.

Pauline Eyhusen aus Hesel hat ihr Technikum im Chemischen Untersuchungsamt (CUA) in Emden gemacht. Die Vorlesungen an der Hochschule erfolgten zum größten Teil in Präsenz. Die Abiturientin hatte ihre Vorliebe für Chemie und Technik bereits in der Schule entdeckt. „Mir ging es vor allem darum, praktische Erfahrungen zu sammeln“, so die 20-Jährige. Im CUA durfte sie sogar ein eigenes Projekt zur PCR Analytik von Coronaviren im Abwasser umsetzen. „Das war auch eine super Vorbereitung aufs Studium“, so Pauline, die nach dem Sommer Chemieingenieurwesen dual studieren möchte. Ihre gesammelten Erfahrungen stellte sie - gemeinsam mit den anderen Technikantinnen - bei der Online-Abschlusspräsentation in der Hochschule am 28. Februar vor.

„Wir waren zum ersten Mal beim Niedersachsen Technikum dabei und möchten aufgrund der positiven Erfahrung mit Pauline auf jeden Fall weiterhin teilnehmen“, zieht Tina Jacobs, Qualitätsmanagementbeauftragte beim CUA, ein erfreuliches Fazit. „Sie hat sich schnell in unser Team eingefunden, war immer eine helfende Hand und hat die Arbeitsabläufe schnell verstanden und sorgfältig umgesetzt.“ Schon nach dem ersten Gespräch mit Koordinatorin Christel Boven-Stroman zeigte sich Jacobs begeistert.  „Ich finde es toll, dass junge Frauen diese Gelegenheit nutzen können.“

Seit zehn Jahren fördert das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur dieses Programm, in dem junge Frauen mit Abitur oder Fachabitur ausprobieren können, ob ein technisch-naturwissenschaftliches Studium oder eine Ausbildung in einem technischen Beruf ihren Fähigkeiten und Vorlieben entspricht. Rund 800 Teilnehmerinnen haben das Programm bisher abgeschlossen. Im Anschluss an ihr Technikum entschieden sich 90 Prozent der Teilnehmerinnen für ein MINT-Studium oder eine MINT-Ausbildung. Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler wertet das Programm als „Erfolgsmodell.“

Wie aus dem aktuellen MINT-Herbstreport des Instituts der deutschen Wirtschaft hervorgeht, ist der Frauenanteil im MINT-Hochschulbereich in den vergangenen Jahren bereits leicht gestiegen. Mit einer Quote von 32,5 Prozent bei den Erstabsolvent*innen im Jahr 2020 ist dieser jedoch vergleichsweise noch recht gering, wie auch Jutta Dehoff-Zuch, Zentrale Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule Emden/Leer, betont. Die fruchtbare Kooperation von Wirtschaft und Hochschulen, die Basis des Niedersachsen Technikums ist, sei daher ein wichtiges und erfolgreiches Konzept, das fortgeführt und ausgebaut werden sollte.

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