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Ein Auslandspraktikum in den Niederlanden – trotz Corona

Ein Auslandspraktikum in den Niederlanden – trotz Corona

 

Es hatte alles wie am Schnürchen geklappt: die Firma DesignByU in Bellingwolde in den Niederlanden hatte einen Platz für ein halbjähriges Praktikum für deutsche Studierende frei und über den Kontakt zur Projektkoordination von „Grenzenlo(o)s Talent!“ war mit Aslihan Türkili, Studentin BA Wirtschaft, die Idealbesetzung schnell gefunden. Am 01. Februar 2020 begann das Praktikum und auch eine schöne kleine Wohnung in Bellingwolde war gefunden – Aslihan Türkili freute sich riesig auf die neuen Erfahrungen und die internationale Zusammenarbeit in der niederländisch-dänischen Produktionsfirma für nachhaltigen Textilbedarf. - Doch dann kam Corona … Was nun?

Corona und Auslandspraktikum – wie es doch geht…

Aslihan Türkili studiert an der Hochschule Emden/Leer Betriebswirtschaftslehre und absolvierte im Sommersemester 2020 ihr sechsmonatiges Pflichtpraktikum bei DesignByU in Bellingwolde, einem Full-Service-Unternehmen für nachhaltige Mode und Heimtextilien (siehe Interview mit der Geschäftsführerin Monique Moeslund).

Ab Mitte März mit dem Lockdown ging es zurück nach Hause nach Deutschland - ins Homeoffice“, berichtet Aslihan Türkili. Die Enttäuschung war natürlich groß, denn sie hatte sich schon nach wenigen Wochen sehr gut in ihre Aufgaben für das Unternehmen eingearbeitet und genauso sehr gut im Team eingelebt dank des familiären Miteinanders der Geschäftsführung und der Mitarbeitenden. „Natürlich hätte ich gern die gesamte Zeit in der Firma in Bellingwolde erlebt, aber es war ja nicht zu ändern. Wir haben es dann sehr schnell geschafft, unsere Zusammenarbeit online fortzusetzen und ich habe bis zum Ende des Praktikums Ende Juli weiterhin im Homeoffice gearbeitet.

Aufgaben, Herausforderungen und Internationalität

Da Aslihan Türkili kurz vor dem Ende ihres Studiums steht und bereits einige Praktika in Deutschland absolviert hat, brachte sie bereits viele Fachkenntnisse für die niederländisch-dänische Produktionsfirma mit. Eingesetzt war sie im Bereich Marketing und Kommunikation und konnte dort viel Wissen aus dem Studium praktisch umsetzen. Aslihan Türkili war u.a. für den Business Plan und für Marktanalysen tätig und nahm an den Morning Meetings teil. „Ich bin nach und nach mit den verschiedenen nationalen und internationalen Partnerunternehmen in Kontakt gebracht worden und konnte so unterschiedliche Branchen kennenlernen.“ Auch ihre Sprachkenntnisse in Englisch und Niederländisch konnte Frau Türkili sehr gut anwenden und vertiefen. Gerade der internationale Aspekt ihres Praktikums ist für Aslihan Türkili eine wertvolle Erfahrung.

Fazit: Trotz Corona – es hat gelohnt!

Insgesamt gesehen ist Aslihan Türkili sehr froh, dass sie das Praktikum bei der niederländischen Firma DesignByU absolvieren konnte. Sie freut sich, dass sie auch größere Projekte übernehmen und vertrauensvolle Arbeiten verrichten durfte und dadurch sehr eigenständig arbeiten konnte. „Gerade für das Arbeiten im Homeoffice ist die Eigenverantwortung und Selbstständigkeit ganz wichtig. Schließlich betraf dies fast meine ganze Praktikumszeit. Aber wenn man die technischen Voraussetzungen mitbringt und bereit ist, flexibel und zuverlässig zu arbeiten, dann ist ein Auslandspraktikum in einem niederländischen Unternehmen auch in der Corona-Situation sehr gut machbar“, betont Aslihan Türkili.

Als finanzielle Unterstützung hat sie ein Praktikumsentgelt vom Unternehmen und eine Erasmus-Förderung über das International Office der Hochschule erhalten.

Verf.: Christel Boven-Stroman

INFOBOX FAST FACTS
Praktikum in den Niederlanden

Wie bekomme ich Kontakt zu Firmen in den Niederlanden?

Über die Projektkoordination „Grenzenlo(o)s Talent!“ des Career Service und über das JobPortal
Web:  www.hs-emden-leer.de/grenzenloos und www.hs-emden-leer.de/hochschule/organisation/einrichtungen/career-service/career-port-ihr-job-und-karriereportal

Wie sehen die Möglichkeiten einer finanziellen Unterstützung aus?

In der Regel erhalten Praktikant*innen ein Praktikumsgehalt vom Unternehmen. Darüber hinaus ist es möglich beim International Office eine Erasmus-Förderung zu beantragen (Link www.hs-emden-leer.de/hochschule/organisation/einrichtungen/international-office)

Gibt es Unterschiede in der Arbeitswelt in Deutschland und in den Niederlanden?

In den Niederlanden fordern die Unternehmen oftmals weniger schriftliche Unterlagen an, in der Regel reicht der Lebenslauf. Es wird viel Wert auf das persönliche Vorstellungsgespräch gelegt. In der dortigen Geschäftswelt ist man in Punkto Ansprache und Kommunikation schneller informell als in Deutschland, z.B. der Übergang von “Sie“ auf „Du“ ist lockerer. Dies ist für Deutsche ungewohnt und sollte bei hierarchischen Strukturen bedacht werden. Weitere Infos im Web: https://grenzinfo.eu/jobroboter