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Chancengleichheit bei wissenschaftlichen Karrieren fördern

Hochschule bei digitaler Fachkonferenz zu „Unconscious Bias“

Die Benachteiligung von Frauen bei der Bewerbung auf Professuren an niedersächsischen Hochschulen ist jetzt bei der Impulsveranstaltung „Unconscious Bias in Berufungsverfahren“ zum Auftakt der 3. Runde der Dialoginitiative „Geschlechtergerechte Hochschulkultur“ thematisiert worden. Unter den 150 Teilnehmenden der Online-Veranstaltung aus Niedersachsens Hochschulen, der Politik und dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur war auch die Hochschule Emden/Leer vertreten. 

Hinter dem Begriff „Unconscious Bias“ verbirgt sich die unbewusste Befangenheit einer Person, die beispielsweise aus stereotypen Denkmustern entsteht. So würden etwa Frauen oft als weniger geeignet für Professuren wahrgenommen werden, so Prof. Dr. Kreutz, Präsident der Hochschule Emden/Leer, der an der Veranstaltung als stellvertretender Vorsitzender der Landeshochschulkonferenz (LHK) Niedersachsen teilnahm. Mitglieder von Berufungskommissionen seien häufig von der eigenen Objektivität überzeugt - dies sei aber oft ein Irrtum.

An der Hochschule Emden/Leer gibt es bereits unterschiedliche Initiativen, die dieser Tatsache entgegenwirken sollen, wie die Zentrale Gleichstellungsbeauftragte Jutta Dehoff-Zuch betont. Darunter findet sich etwa das Projekt „Wissenschaftliches Spitzenpersonal“, das im Rahmen des Professorinnenprogramms III von Bund und Ländern ermöglicht wird und das Studentinnen, Absolventinnen und Promovendinnen im Hinblick auf die Erlangung der Voraussetzungen für eine Professur an einer Fachhochschule unterstützt. Weiterhin betreut die Gleichstellungsstelle das Informationsportal „Auf dem Weg zur Professorin“ innerhalb des Projekts PROfessur und bietet mit dem „Leitfaden Faire Berufungsverfahren“ eine Grundlage, um die vorurteilsfreie Begutachtung in Berufungsverfahren zu gewährleisten. Zudem hat die Hochschule kürzlich eine Broschüre veröffentlicht, die auf Karrierewege von weiblichen Hochschulangehörigen verweist (https://bit.ly/3jc0fYN).

Die international renommierten Fachreferent*innen Prof. Dr. Jadranka Gvozdanovic (Universität Heidelberg) und Prof. Dr. Tomas Brage (Universität Lund) präsentierten während der Impulsveranstaltung Beispiele und Zahlen, die die Befangenheit bei der Bewertung von Frauen in Auswahlverfahren deutlich belegen. So würden in „Blind Tests“ die Bewerbungsunterlagen mit dem Namen einer Frau mit mindestens einem Drittel weniger Kompetenz bewertet als dieselben Unterlagen eines männlichen Kandidaten.

Eine neue Kultur der Führung, die aber sehr komplex und schwierig zu ändern sei, möchte Prof. Dr. Gvozdanovic erreichen. Kriterien wie das Engagement in der Nachwuchsförderung und den Wissenstransfer in die Gesellschaft sollten ergänzt werden. Unabhängige „Unconscious Bias Observer“, wie sie vom LERU Netzwerk (League of European Research Universities) ausgebildet werden, können in Auswahlprozessen ein Gegengewicht schaffen.

Dass diese Ziele jedoch nur durch tatsächliche Maßnahmen, die durch die Hochschulen umgesetzt werden müssen, zu erreichen sind, daran ließen Brigitte Just, Vorsitzende des Forums der Dialoginitiative und Vorstand der Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten an niedersächsischen Hochschulen sowie Prof. Dr. Gerhard Kreutz keinen Zweifel. 

Chancengleichheit bei wissenschaftlichen Karrieren fördern

Hochschule bei digitaler Fachkonferenz zu „Unconscious Bias“

Die Benachteiligung von Frauen bei der Bewerbung auf Professuren an niedersächsischen Hochschulen ist jetzt bei der Impulsveranstaltung „Unconscious Bias in Berufungsverfahren“ zum Auftakt der 3. Runde der Dialoginitiative „Geschlechtergerechte Hochschulkultur“ thematisiert worden. Unter den 150 Teilnehmenden der Online-Veranstaltung aus Niedersachsens Hochschulen, der Politik und dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur war auch die Hochschule Emden/Leer vertreten. 

Hinter dem Begriff „Unconscious Bias“ verbirgt sich die unbewusste Befangenheit einer Person, die beispielsweise aus stereotypen Denkmustern entsteht. So würden etwa Frauen oft als weniger geeignet für Professuren wahrgenommen werden, so Prof. Dr. Kreutz, Präsident der Hochschule Emden/Leer, der an der Veranstaltung als stellvertretender Vorsitzender der Landeshochschulkonferenz (LHK) Niedersachsen teilnahm. Mitglieder von Berufungskommissionen seien häufig von der eigenen Objektivität überzeugt - dies sei aber oft ein Irrtum.

An der Hochschule Emden/Leer gibt es bereits unterschiedliche Initiativen, die dieser Tatsache entgegenwirken sollen, wie die Zentrale Gleichstellungsbeauftragte Jutta Dehoff-Zuch betont. Darunter findet sich etwa das Projekt „Wissenschaftliches Spitzenpersonal“, das im Rahmen des Professorinnenprogramms III von Bund und Ländern ermöglicht wird und das Studentinnen, Absolventinnen und Promovendinnen im Hinblick auf die Erlangung der Voraussetzungen für eine Professur an einer Fachhochschule unterstützt. Weiterhin betreut die Gleichstellungsstelle das Informationsportal „Auf dem Weg zur Professorin“ innerhalb des Projekts PROfessur und bietet mit dem „Leitfaden Faire Berufungsverfahren“ eine Grundlage, um die vorurteilsfreie Begutachtung in Berufungsverfahren zu gewährleisten. Zudem hat die Hochschule kürzlich eine Broschüre veröffentlicht, die auf Karrierewege von weiblichen Hochschulangehörigen verweist (https://bit.ly/3jc0fYN).

Die international renommierten Fachreferent*innen Prof. Dr. Jadranka Gvozdanovic (Universität Heidelberg) und Prof. Dr. Tomas Brage (Universität Lund) präsentierten während der Impulsveranstaltung Beispiele und Zahlen, die die Befangenheit bei der Bewertung von Frauen in Auswahlverfahren deutlich belegen. So würden in „Blind Tests“ die Bewerbungsunterlagen mit dem Namen einer Frau mit mindestens einem Drittel weniger Kompetenz bewertet als dieselben Unterlagen eines männlichen Kandidaten.

Eine neue Kultur der Führung, die aber sehr komplex und schwierig zu ändern sei, möchte Prof. Dr. Gvozdanovic erreichen. Kriterien wie das Engagement in der Nachwuchsförderung und den Wissenstransfer in die Gesellschaft sollten ergänzt werden. Unabhängige „Unconscious Bias Observer“, wie sie vom LERU Netzwerk (League of European Research Universities) ausgebildet werden, können in Auswahlprozessen ein Gegengewicht schaffen.

Dass diese Ziele jedoch nur durch tatsächliche Maßnahmen, die durch die Hochschulen umgesetzt werden müssen, zu erreichen sind, daran ließen Brigitte Just, Vorsitzende des Forums der Dialoginitiative und Vorstand der Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten an niedersächsischen Hochschulen sowie Prof. Dr. Gerhard Kreutz keinen Zweifel.