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Von antarktischen Kieselalgen zu australischen Känguruhs

Emden/Bremerhaven/Sydney – Erfreuliche Neuigkeiten zu vermelden gibt es aus einer Zusammenarbeit der Hochschule Emden/Leer und des Alfred-Wegener-Instituts Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) Bremerhaven: Michael Kloster, Absolvent der Hochschule Emden/Leer und derzeit Doktorand in einem aus der Kooperation hervorgegangenen Projekt, wurde von der Graduiertenschule POLMAR des AWI mit einem dreimonatigen Auslandsstipendium ausgezeichnet. Er wird 2016 für drei Monate das Marine & Coastal Phytoplankton Lab der Macquarie University Sydney besuchen, um in der Arbeitsgruppe von Dr. Leanne Armand so genannte Diatomeen, also Kieselalgen, aus dem pazifischen Bereich des antarktischen Südozeans mit Hilfe seiner Software SHERPA zu untersuchen.

Maßgeblich initiiert wurde die Kooperation seitens der Hochschule von Prof. Dr. Gerhard Kauer vom Studiengang Bioinformatik und seitens des Alfred-Wegener-Instituts von Dr. Bánk Beszteri am dortigen Hustedt Zentrum für Diatomeenforschung.

Diatomeen, auch Kieselalgen genannt, sind Mikroalgen, welche die bedeutendsten Kohlendioxid-Fixierer und Sauerstoff-Produzenten der Polarregionen stellen. Ablagerungen ihrer Silikatschalen am Grund des Südozeans erlauben Aussagen über Umweltbedingungen vergangener Erdzeitalter und bilden somit ein wichtiges Langzeitarchiv für die Klimaforschung.

Das Kooperationsprojekt “Assessing species distributions and morphometrics in Southern Ocean diatoms using high throughput imaging and semi-automated image analysis” wird drei Jahre lang durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft mit Mitteln des Schwerpunktprogramms 1158 Antarktisforschung gefördert. Ziel ist die Entwicklung automatisierter Bildverarbeitungsmethoden und ihre Anwendung im Rahmen von Hochdurchsatz-Mikroskopie für die Identifikation und Vermessung von Kieselalgen aus dem Südpolarmeer.

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