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Yaman Alsaady und Lara Glowatz möchten ihre Liebe zur Technik zum Beruf machen
Dass viele Wege nicht nur in die Hauptstadt Italiens, sondern auch zu einem Studium der Elektrotechnik an der Hochschule Emden/Leer führen, zeigen Yaman Alsaady und Lara Glowatz. Bei beiden war es die Faszination dafür, warum ein Gerät tut, was es soll, die ihnen den Weg auf den Emder Campus ebnete.
Yaman Alsaady stammt aus Syrien, und sein Weg verlief alles andere als geradlinig. Bereits nach der elften Klasse musste er sein Heimatland verlassen und kam nach Ostfriesland. Doch statt zurückzublicken, nahm er die Herausforderung an. Er lernte Deutsch, machte seinen Abschluss an den Berufsbildenden Schulen in Emden und bekam bei der Stadt Leer einen Ausbildungsplatz zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik.
Dort und in der Berufsschule fiel er wegen seiner Neugier, was wohl hinter all dem steckte, was er lernte, immer wieder auf. „Ich wollte schon immer wissen, welche Technik sich hinter unseren vielen Elektrogeräten im Alltag verbirgt, wie sie funktionieren“, so der 25-Jährige. Auch die anfänglichen Sprachschwierigkeiten hemmten seine Nachfragen nicht. Ein Lehrer fragte den jungen Syrer, ob er nicht weitermachen wollte. Gesagt, getan: Yaman konnte seine Ausbildungszeit auf zwei Jahre verkürzen, machte seine Fachhochschulreife und begann zum Wintersemester 22/23 sein Studium der Elektrotechnik in Emden.
Für Lara Glowatz hingegen war der Weg in Elektrotechnik-Studium ein komplett anderer: Ihre Lieblingsfächer am Gymnasium waren Kunst und Mathematik. Lehrer rieten ihr zu einem Lehramts- oder Design-Studium. Lara entschied sich jedoch zunächst für die Studienfächer Japanologie und Archäologie an einer großen Universität in Nordrhein-Westfalen. Schon nach zwei Semestern merkte sie, dass dies „nicht ihr Ding“ war, wie die 24-Jährige heute sagt – nicht zuletzt mit Blick auf die späteren Berufsaussichten. Ganz bodenständig entschied sie sich für eine Ausbildung im Einzelhandel. Doch der Wunsch nach einem Studium blieb.
Als begeisterte Gamerin stieß Lara eines Tages auf ein Youtube-Video, das den Umbau einer Spiele-Konsole zeigte. „Das gab ganz spontan den Ausschlag für ein Elektrotechnik-Studium“, sagt Lara und lacht. Da für ihre Familie ohnehin ein Umzug nach Ostfriesland anstand, informierte sich die gebürtige Gladbeckerin über die Studienmöglichkeiten in der Region – und wurde am Campus Emden fündig. Inzwischen hat sie erfolgreich das vierte Semester am Fachbereich Technik abgeschlossen, Lerngruppen gefunden und festgestellt, „dass man mit Lernen tatsächlich auch etwas erreichen kann“, so die 24-Jährige.
Für Yaman und Lara ist mit ihrem Studium auch viel Spaß verbunden, wie sie sagen. „Es fing schon in der Einführungswoche, dem Kennenlernen an“, sagt Lara. Den freien Zugang zu den gut ausgestatteten Laboren, in denen alle Studierenden intensiv Praxiserfahrungen sammeln können, schätzen beide sehr. „Ich hatte sogar Glück, studentische Jobs, etwa beim Hyperloop-Projekt der Hochschule, zu ergattern, so dass das, was Spaß macht, sogar bezahlt wird “, so Yaman. „Der Campus ist so überschaubar. Ich kann alles zu Fuß erreichen, und man kennt sich“, sagt der 25-Jährige. Dies kann auch seine Kommilitonin nach ihren vorherigen Erfahrungen an einer großen Universität bestätigen. Nicht zuletzt freuen sich beide über die guten Berufsaussichten.
Lara will nach dem Bachelor-Abschluss in zwei Jahren vielleicht in die Konsolenentwicklung wechseln. Yaman würde gerne noch seinen Master machen und dann in der Robotik oder der Chipentwicklung arbeiten. Einen Praxissemesterplatz hat er bereits gefunden. Ein paar Dinge sollte man sich natürlich bewusstmachen, bevor die Entscheidung für ein Elektrotechnik-Studium fällt, so Lara. „Man sollte Mathe ein bisschen mögen und ein Grundverständnis für Physik mitbringen. Den Rest lernt man schon“, so die Gladbeckerin mit einem Augenzwinkern.