News Fachbereichs Soziale Arbeit und Gesundheit

Neue Ausstellung am Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit
Eine Ausstellung im Streetart-Genre ist momentan im G-Foyer der Hochschule Emden/Leer zu sehen. Darin haben Studierende aus dem Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit aktuelle politische und gesellschaftliche Themen aufgegriffen und ihnen auf kreative Weise Raum gegeben.
In der Ausstellung werden hauptsächlich Sticker und Poster von Studierenden der Sozialen Arbeit präsentiert. Diese wurden über mehrere Semester hinweg von verschiedenen Studierendengruppen gestaltet. Begleitet wurden die Seminare von denTutor*innen Maja Haßebrock und Niclas Martinovic. Neben analogen Zeichnungen kamen auch digitale Gestaltungsprogramme zum Einsatz.
„Diese Kunstform ermöglicht es ihnen aktiv und gleichberechtigt am urbanen Leben teilzunehmen, ohne dabei um offizielle Erlaubnis bitten zu müssen“, so Prof. Dr. Fatma Herrmann, die mit dem Schwerpunkt Ästhetische Bildung an der Hochschule lehrt. Durch die Nutzung öffentlicher Räume für ihre Kunst würden so sichtbare Zeichen im städtischen Raum geschaffen, die symbolisch als Rückeroberung von Teilen der Stadt gesehen werden können.
Auf einer tieferen Ebene biete Streetart zudem die Möglichkeit zum Widerstand gegen herrschende städtische Ordnungen und kommerzielle Strukturen. Indem architektonische und soziale Gegebenheiten in die Werke eingebunden werden, hinterfragen diese nicht nur die Nutzung des städtischen Raums, sondern auch die zugrundeliegenden ökonomischen und politischen Bedingungen. „Sie schaffen dadurch alternative Kommunikationskanäle und öffnen den Raum für eine Gegenöffentlichkeit, die außerhalb der offiziellen Pfade operiert“, so Herrmann.
Streetart diene somit nicht nur als künstlerischer Ausdruck, sondern auch als Mittel zur gesellschaftlichen und politischen Auseinandersetzung, was sie besonders für Jugendliche attraktiv mache, die ihre eigenen Identitäten und Ansichten formen und ausdrücken möchten. In einer Zeit, in der urbane Räume zunehmend von kommerziellen Interessen dominiert werden, biete Streetart eine wichtige Plattform für den Ausdruck von Individualität und Kritik. Durch die Interaktion mit dem Publikum und die oft provokative Natur ihrer Werke fordert Streetart die Betrachter heraus, über die bestehenden Verhältnisse nachzudenken und regt zur Diskussion über mögliche Alternativen an.