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Tote lügen nicht

Lesung mit Rechtsmediziner Prof. Dr. Klaus Püschel

Der Rechtsmediziner Professor Dr. Klaus Püschel ist in einer öffentlichen Lesung am Mittwoch, 11. März, ab 19 Uhr in der Hochschule Emden/Leer zu erleben.

„Es ist eine spannende Veranstaltung zu aufsehenerregenden Todesfällen“, erklärt der Direktor des Ostfriesischen Landesmuseum Emden, Dr. Wolfgang Jahn. Unter den von Professor Dr. Püschel untersuchten Leichen ist auch die Moorleiche ‚Mann von Bernuthsfeld‘, der im Landesmuseum eine eigene Ausstellungsabteilung gewidmet ist. Die Titel der von Püschel veröffentlichten Bücher sprechen Bände: ‚Tote schweigen nicht‘, ‚Der Tod gibt keine Ruhe‘ oder ‚Tote lügen nicht‘ und zuletzt ‚Wahrheit. Tote haben Recht(e)‘.

Professor Dr. Klaus Püschel arbeitet als Rechtsmediziner in Hamburg. „Er sieht sich als Arzt für die Schattenseiten des menschlichen Lebens; die Opfer sind seine Patienten“, erläutert der Museumsdirektor.
Eben noch war der Tod eines Menschen rätselhaft, die Wahrheit verborgen. Rechtsmediziner legen sie frei. „Man könnte auch sagen: Sie legen die Finger in die Wunde, im wahrsten Sinne des Wortes“, erklärt Professor Dr. Klaus Püschel. Als Detektive in Weiß tragen sie entscheidend dazu bei, einen Todesfall aufzuklären. ‚Von den Toten lernen für die Lebenden‘ ist das Credo der Rechtsmedizin. Als Anwälte der Toten beschäftigen sich die Rechtsmediziner mit Hintergründen des Daseins, den elementaren Abläufen im Leben eines Opfers und bei seinem Sterben - und das mit großem Tiefgang.

„Kein Fach ist so lebendig wie die Rechtsmedizin“, sagt Püschel selbst, der seit 1991 Direktor des Hamburger Instituts für Rechtsmedizin am Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf ist. „Er ist deutschlandweit und auch international als Kapazität auf dem Gebiet der Forensik gefragt“, bestätigt sein Institut in Hamburg. Püschel ist Ehrenkommissar der Hamburger Polizei und Autor zahlreicher wissenschaftlicher Arbeiten und Sachbücher. Das Team der Hamburger Rechtsmediziner hat zusammen mit den Wissenschaftlern des niedersächsischen Landesamts für Denkmalschutz auch eine Reihe von Moorleichen analysiert und rekonstruiert. Dazu gehört auch ‚Der Mann von Bernuthsfeld‘, „eine der derzeit am besten untersuchten Moorleichen der Welt“, betont Püschel.

Vor dem Hintergrund der Kooperation zwischen dem Ostfriesischen Landesmuseum Emden und der Hochschule Emden/Leer findet die Lesung um 19.00 Uhr im Hörsaal T 151 statt. Studierende und Mitglieder von 1820dieKUNST haben freien Eintritt. Für andere Gäste gilt ein Eintrittspreis von 2 €.