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Hochschule beteiligt sich an Millionen-Forschungsprojekt der EU

Industrie 4.0 / Flexible Produktion ermöglicht durch Digitalisierung von Fertigungsmaschinen und Robotern

Unter dem Begriff „Industrie 4.0“ wird seit einigen Jahren intensive Forschungs-, Innovations- und Entwicklungsarbeit betrieben. Ein von der Europäischen Union (EU) im Rahmen des Programms „Horizon2020“ gefördertes Projekt mit dem Titel „PERFoRM“, an dem die Hochschule Emden/Leer maßgeblich beteiligt ist, geht einen Schritt weiter: Während der dreijährigen Projektlaufzeit sollen nicht nur Prototypen entwickelt werden. Auch der Einsatz der intelligenten und flexiblen Produktionssysteme in großen europäischen Firmen ist vorgesehen.

„Wir sprechen dabei von „Innovation Action“, das heißt, dass es nicht beim Austesten im Labor bleibt“, erklärt Prof. Dr. Armando Walter Colombo, Leiter des Projektes am Instituts I2AR der Hochschule. Inhaltlich geht es bei „PERFoRM“ (engl. Production harmonized Reconfiguration of Flexible Robots and Machinery) darum, die durchgängige Kommunikation und den Informationsaustausch zwischen allen Komponenten einer digitalisierten Fabrik zu ermöglichen. Dafür soll eine geeignete Hardware-Software-Schnittstelle entwickelt werden, die universell einsetzbar ist und den einzelnen Akteuren den virtuellen Austausch ermöglicht. Insgesamt sind 18 industrielle und universitäre Partner daran beteiligt.

Für das Projekt „PERFoRM“ werden insgesamt rund 9,2 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Rund 360.000 Euro davon gehen an die Hochschule. Das Projekt ist Bestandteil des Programms „HORIZON 2020 Factories-of-the-Future“, das von der EU unterstützt wird und die wettbewerbsfähige und nachhaltige Produktion in Europa durch die Bereitstellung der benötigten Informations- und Kommunikations-Technologien (engl. ICT) zum Ziel hat.

Im Emder I2AR-Institut wird sich in den kommenden drei Jahren ein Kernteam von zwei Professoren und vier wissenschaftlichen Mitarbeitern um die Umsetzung der einzelnen Arbeitsschritte kümmern, betont Prof. Dr. Agnes Pechmann, die das Projekt gemeinsam mit Prof. Colombo betreut. „Im Moment sind wir dabei, die Spezifizierung der geplanten Lösungen mit den anderen Partnern abzustimmen“, so Jeffrey Wermann, wissenschaftlicher Mitarbeiter des I2AR Institutes. Als nächstes ist die Entwicklung der Prototypen vorgesehen, die anschließend bei den Projektpartnern, zu denen unter anderem die Siemens AG oder auch GKN Aerospace Schweden AB, COMAU SPA und Whirlpool aus Italien gehören, zum Einsatz kommen. Dadurch können bestehende Systeme in vielen verschiedenen Produktionsstrukturen verbessert werden. Zusätzlich sollen Firmen aus der Region künftig von dem Know-How aus der Projektarbeit profitieren.

„Wir bekommen damit die Möglichkeit, das europäische Potential auf dem Gebiet Industrie 4.0 gebündelt repräsentieren zu können“, so Colombo. Um es bekannt zu machen, sind unter anderem Schulungsaktivitäten und Technologie-Transfer-Seminare in der Digitalen Fabrik des Institutes, Integration der gewonnenen Kenntnisse in das Curriculum des Masters „Industrial Informatics“ der Hochschule, der Aufbau einer Internetseite mit aktuellen Ergebnissen und Demonstrationen der entwickelten Lösungen sowie die Herausgabe eines Fachbuchs geplant.

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