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2. LNG-Workshop

Alternativkraftstoff der Zukunft

Um Schlußfolgerungen aus der Studie „LNG als Alternativkraftstoff für den Antrieb von Schiffen und schweren Nutzfahrzeugen“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) ging es im 2. LNG-Workshop in Emden. Die Veranstaltung wurde von der Stadt Emden, der Hochschule Emden/Leer und Niedersachsen Ports  gemeinsam ausgerichtet.

Die aktuellen Entwicklungen der internationalen Schifffahrt und die zunehmenden globalen Umweltveränderungen haben zu verschärften Vorschriften beim zulässigen Schwefelgehalt in den Brennstoffen geführt. Anlass der Studie waren die ab 1. Januar 2015 geltenden, strengeren Schwefelemissionswerte von 0,1 Prozent in den SECA-Zonen der Nord- und Ostsee, die gültigen Grenzwerte für Stickstoffoxide nach Tier II und zukünftig auch nach Tier III, sowie die Euro-Norm VI für schwere Nutzfahrzeuge.

Über 30 Teilnehmer waren der Einladung gefolgt, darunter der SPD-Bundestagsabgeordnete Johann Saathoff sowie die Landtagsabgeordnete Hillgriet Eilers (FDP). Saathoff, der für seine Fraktion im Ausschuss für Wirtschaft und Energie sitzt und dort als Berichterstatter für den Bereich Maritime Wirtschaft/Offshore fungiert, stellte die BMVI-Studie vor. LNG (Liquefied natural Gas) sei demnach CNG (Compressed natural Gas) als Treibstoff im Verkehrsbereich vorzuziehen.  Als Vorteile wurden größere Reichweite, deutliche Reduktion lokaler Emissionen, einfachere Abgasnachbehandlungsmöglichkeiten sowie die Erreichbarkeit von geringeren Kraftstoffkosten und verminderten Treibhausgasemissionen genannt.
Einig waren die Workshop-Teilnehmer darüber, dass die Planung eines LNG-Tankstellennetzes ebenso Priorität erhalten müsse wie die Schaffung der dazu genehmigungsrechtlichen Grundlagen. Saathoff bezeichnete LNG als innovativen Kraftstoff in der Schifffahrt, der nicht durch die Nutzung teureren Schiffsdiesels und dem Einsatz von Scrubbern (Abgasreinigungsanlagen) ausgehebelt werden sollte.

Einen kontinuierlichen Anstieg des Energiebedarfs prognostizierte Arjan Stavast von der Firma Shell Downstream Services International in seinem Energieausblick 2050. Demnach wird Gas als kostengünstigere und umweltfreundlichere Energie-Ressource eine größere Rolle spielen. Shell setzt auf LNG, weil es ein kostengünstiger Treibstoff mit sauberer Verbrennung ist. Die Technologie ist bereits verfügbar, die Versorgung funktioniert sicher und zuverlässig. Nach Stavasts Aussage wird das Tankstellennetz in den kommenden Jahren auch in Richtung der niederländisch-deutschen Grenze verdichtet, sodass auch für grenznahe deutsche Logistikunternehmen LNG zukünftig vorgehalten werden kann.

Der 3. LNG-Workshop findet am 7. November an der Hochschule Emden/Leer, Constantiaplatz 4, 26723 Emden, Raum T 149, statt. Die Veranstaltung beginnt um 14 Uhr (Mittagsimbiss inklusive), das Ende ist für 16.30 Uhr geplant.  Referenten sind Matthias Groote, SPD-Abgeordneter des Europaparlaments und Sprecher für die Sozialdemokratische Fraktion im Umweltausschuss, sowie Günter Eiermann, Technischer Direktor der Firma Bomin Linde LNG GmbH & Co. KG. Groote wird das Thema LNG aus europäischer Sicht darstellen, Herr Eiermann wird über die Herausforderungen beim Aufbau einer LNG Infrastruktur referieren.

Anmeldungen sind unter emden(at)nports.de oder Telefon 04921 / 897-0 möglich.

Niedersachsen Ports ist Eigentümer und Betreiber von fünf Seehäfen, sieben Inselversorgungshäfen und drei Regionalhäfen an der deutschen Nordseeküste. Sitz der Gesellschaft ist Oldenburg. Mit den Niederlassungen in Brake, Cuxhaven mit Außenstelle in Stade, Emden und Wilhelmshaven managt Niedersachsen Ports die Hafeninfrastruktur in den großen Seehäfen des Landes Niedersachsen. Die Niederlassung Norden betreibt zudem die Versorgungshäfen für die Ostfriesischen Inseln. Somit bietet Niedersachsen Ports eine Vielzahl von Hafenstandorten aus einer Hand.