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5. Praxismarkt des Fachbereichs Soziale Arbeit an der Hochschule Emden/Leer

Wer in Emden Soziale Arbeit studiert und auch im Anschluss in der Region arbeiten möchte, dem bieten sich sehr viele und zugleich sehr breit gefächerte Möglichkeiten. Dies hat am Donnerstag erneut der „Praxismarkt Soziale Arbeit und Gesundheit“ an der Hochschule Emden/Leer gezeigt. Zahlreiche Studierende informierten sich am Nachmittag darüber, in welchen Betrieben und Einrichtungen sie Praktika oder auch ihr Anerkennungsjahr absolvieren können.

Rund 70 Institutionen und Träger mit fast 90 Einrichtungen und Diensten von Ostfriesland über das Emsland und Oldenburg präsentierten sich an  Informationsständen. Am Vormittag hatten sich Praktiker und Lehrende bereits bei einem Symposium in der Hochschule ausgetauscht. „Wir pflegen hier eine lange Tradition der gemeinsamen Ausbildungsverantwortlichkeit“, sagte Carsten Bunk, Praxiskoordinator Soziale Arbeit.  Beim Praxismarkt würden etwa 25 verschiedene Tätigkeitsfelder abgedeckt, die von der Kinder- und Jugendhilfe über die Arbeit mit Behinderten und psychisch Kranken sowie im Bereich der Erwachsenenbildung reichten.

Und die Nachfrage seitens der Einrichtungen ist groß: „Unsere Absolventen gehen sozusagen weg wie warme Semmeln“, sagte Bunk. Da die Hochschule diesen Erfolg neben der hochqualifizierten Ausbildung auch auf den erheblichen Anteil praxisbezogener Module im Studium zurückführt, wurde dieser in den vergangenen Jahren erhöht.

Dennoch herrscht laut Bunk auch in der Sozialen Arbeit Fachkräftemangel. Dies bestätigten auch die Mitarbeiter an den Informationsständen des Praxismarktes. „Ich denke, dass viele nicht einschätzen können, was auf sie zukommt“, meinte Florian Müller-Goldenstedt, Leiter des Tagesaufenthalts Emden. Umso wichtiger sei es, früh Praxiserfahrung zu sammeln und sich zudem auch über den Tellerrand hinaus mit den Möglichkeiten der angestrebten Position auseinander zu setzen.

Zum ersten Mal war am Donnerstag Das Autismus-Therapiezentrum Emden, das zum Regionalverband Weser-Ems gehört, beim Praxismarkt vertreten. „Es ist schön, dass wir hier sein können. Viele der Teilnehmer kannte ich noch gar nicht“, sagte Sabine Märtin. Auch sie konnte feststellen, dass Fachkräfte rar gesät sind. „Wir haben nur selten Bewerber, die schon speziell im Bereich Autismus gearbeitet haben. Deshalb haben wir bei uns auch ein strenges Einarbeitungskonzept“, erklärte sie.

Aktuell sind im Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit in Emden rund 1000 Studierende eingeschrieben. Dass immer noch Frauen den Mammutanteil dabei ausmachen, macht sich auch in der Praxis bemerkbar: „Es ist schwierig, qualifizierte männliche Sozialarbeiter zu finden“, sagte Sabine Hilbers vom Fachdienst Sozialhilfe der Stadt Emden.